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Seit über 20 Jahren ist der Revolutionäre Volkskrieg die Strategie der Kurdischen Freiheitsbewegung. Wesenskern ist das Zusammenspiel gesellschaftlicher Organisationen mit ihren militärischen Selbstverteidigungseinheiten.

Das erneute Aufflammen des syrischen Bürgerkriegs, der Sturz des Assad Regimes und die Angriffe auf die Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien haben die Karten in der Region Ende letzten Jahres gänzlich neu gemischt. Nach der Besetzung der Stadt Minbics durch islamistische und von der Türkei unterstützte Milizen verlagerten sich die Verteidigungslinien der SDF an drei Knotenpunkten entlang des Euphrat Flusses. Der mittlerweile wohl bekannteste ist der Tişrîn-Staudamm, zu dem seit Anfang Januar die Menschen Nord- und Ostsyriens fahren, um auf den Krieg aufmerksam zu machen, eine Zerstörung des Dammes zu verhindern und ihren Kräften, den SDF, den Rücken zu stärken. Bei den Protesten sind durch Bombardierungen und Kamikazedrohnen 24 Menschen getötet worden und hunderte wurden verletzt. Die militärische Front konnte aber gehalten werden und der Krieg schwappte somit nicht in die restlichen Regionen der Selbstverwaltung. Dr. Akif ist seit Anfang der Proteste auf dem Staudamm und nimmt seinen Platz im revolutionären Volkskrieg ein. Wir hatten die Möglichkeit vor Ort mit ihm über seine Erlebnisse zu sprechen.


Lower Class Magazine: Kannst du dich unserer Leserschaft einmal kurz vorstellen?
Dr Akif

Ich bin Dr. Akif und Mitglied der Ärztegewerkschaft Nordostsyrien. Nach der Intervention von HTS (Haiʾat Taḥrīr aš-Šām ‚Komitee zur Befreiung der Levante bzw. auch Organisation zur Befreiung Syriens) gegen das Assad Regime haben die Angriffe des türkischen Staats und der sogenannten Syrischen Nationalen Armee auf Nordostsyrien begonnen. Der Krieg verlagerte sich schließlich an und auf den Tişrîn Damm. Die Menschen Nordostsyriens haben daraufhin beschlossen für ihr Land und ihren Damm einzustehen. Für uns als Ärzte Nordostsyriens war klar, dass wir unser Volk dabei unterstützen wollten. Von da an sind wir in Gruppen von jeweils 15 Personen zum Damm gefahren.

LCM: Was hast du gemacht, bevor du zum Damm gekommen bist? Wie waren deine Erfahrungen im Gesundheitswesen inmitten einer Revolution?

Wenn im Nordosten Syriens ein Kind während der Revolution geboren wurde, ist es heute 12-13 Jahre alt. Unsere Kinder haben bereits große Erfahrungen gemacht, da sie 11 Jahre in Syrien verbracht haben, wo ständig Krieg herrschte. Ich selbst habe in vielen Konflikten meinen Platz eingenommen, wie in der Schlacht um Raqqa, um Kobanê und bei der Befreiung Minbics. Man könnte sagen, dass wir unser gesamtes Leben im Krieg verbracht haben. Das war für Mütter, Kinder, ja für alle eine Erfahrung, bei der wir viele schmerzhafte Dinge durchlebt haben.

LCM: Wie war die medizinische Situation auf dem Damm?

Unser eigentlicher Plan war es gewöhnliche Krankheiten zu behandeln, es war ja auch Winter. Nachdem wir hier angekommen sind, waren wir jedoch mit allen möglichen anderen Dingen konfrontiert. Tatsächlich ist der Krieg, der seit zwei Monaten am Staudamm herrscht, sowohl vom türkischen Staat als auch von den mit ihm verbundenen Sölnerbanden geführt worden, ein Krieg, bei dem menschliche Moral keinen Wert hat. Warum sage ich das? Denn gemäß des Völkerrechts darf ein Ort, an dem sich Zivilisten aufhalten, niemals angegriffen werden.

Als Ärzte haben wir zunächst Medikamente für Krankheiten wie Diabetes oder Grippe mitgebracht. Als wir aber hierher kamen, wurden durch die Türkei Aufklärungsflugzeuge und Selbstmorddrohnen eingesetzt, durch die Menschen getötet wurden. Bei dem ersten Angriff sind soweit ich mich erinnere in etwa 100 Zivilisten verletzt worden. Als Mitarbeiter des Gesundheitswesens standen wir vor großen Schwierigkeiten. Wie sollten wir die Verletzten behandeln; Erste Hilfe leisten und sie in die Stadt zur Behandlung bringen?

Es fehlte an medizinischer Versorgung und der türkische Staat erlaubte uns nicht, auch nur einen einzigen Zivilisten mit dem Krankenwagen abzutransportieren. Der erste Gefallene aus dem Gesundheitsbereich war Kurdo. Der türkische Staat hatte gegen 1 Uhr nachts ein Haus bombadiert. Kurdo ist im Krankenwagen dort hingefahren, um die Verletzten ins Krankenhaus zu bringen. Der türkische Staat hat diesen Krankenwagen bombadiert und Kurdo ist gefallen. Bei einem anderen Angriff sind unsere Mitarbeiter Omer und Mahir gefallen.

LCM: Kannst du uns noch einmal die Bedeutung der zivilen Proteste auf dem Damm erläutern?

Als die Entscheidung fiel, eine Mahnwache auf dem Damm abzuhalten, kamen die Menschen aus allen Kantonen Nord- und Ostsyriens. Dem türkischen Staat war es egal, ob er Alte, Kinder oder Frauen trifft. Viele der Getöteten waren neben gewöhnlichen ZivilistInnen auch JournalistInnen. Durch seine Aufklärungsdrohnen hat der türkische Staat die Situation genau im Blick. Während die Menschen bei einer Mahnwache tanzten, wurden mehrere Bomben in die Mitte des Tanzkreises abgeworfen. Im türkischen Fernsehen wird sogar davon gesprochen, dass sie durch ihre Aufklärungsdrohnen sogar unsere Schuhgrößen erkennen können. Was möchten sie uns damit sagen? Wie können sie dann nicht wissen, dass an dem bombardierten Ort 60-70 Menschen getanzt haben?

Diese Phase dauert inzwischen mehr als zwei Monate. So viele großartige Menschen, darunter auch über 70 jährige, die Presse und sogar unsere internationalen FreundInnen sind zum Staudamm gekommen, um den Widerstand des Volkes zu unterstützen. Unsere internationalen Freunde wurden sogar verletzt und ihre Geschichten gingen viral.

Wenn man jetzt die Straße zwischen der Stadt Tabqa und dem Damm befährt, dann sieht man dort lauter Krankenwägen, die liegen geblieben sind. Die Türkei gibt an dass in Krankenwägen Waffen transportiert werden, aber alle wissen, dass es sich bei unseren Krankenwägen lediglich um ausgebaute Kleintransporter handelt, bei denen der Innenraum kaum groß genug ist, um darin Menschen zu behandeln. Ich erinnere mich besonders an eine Nacht. Etwa 120 Verwundete konnten den Damm über 48 Stunden nicht verlassen. Einige hatten Granatsplitter in der Brust, im Bauch oder hatten aufrund der Schrapnelle Beinbrüche erlitten. Wir haben es geschafft, die Verwundeten mit unseren wenigen Mitteln auf den Beinen zu halten. Von ihnen sind etwa 5-6 Menschen den Märtyrertod gestorben. Wenn wir diese Menschen früher hätten abtransportieren können, wären sie gerettet worden.

LCM: Mit welchen Verletzungen habt ihr es am meisten zu tun gehabt?

Die Verletzungen betrafen hauptsächlich Bauch, Brustkorb und Kopf. Erst vor Kurzem ist der Reporter Egîd bei einem gezielten Drohnenschlag auf dem Damm gefallen. Er wurde am Kopf getroffen. Auch der Reporter Nazim und die Reporterin Cihan wurden auf die gleiche Weise verletzt und sind gefallen. Als erstes versuchen wir natürlich die Blutungen zu stoppen. Wenn wir können, dann versuchen wir die Ursache für die Blutung zu behandeln. Wir tun alles was in unserer Macht steht, damit es keine Gefallenen gibt.

Wie ihr wisst, waren unsere Möglichkeiten bereits zuvor durch das Embargo gegen Syrien und Rojava eingeschränkt. In der letzten Zeit wurde dieses Embargo noch verschärft. Auf dem Damm konnten wir bei starken Blutungen nicht einmal eine Bluttransfusion geben. Beispielsweise ist der bekannte Künstler Bave Teyar deswegen gefallen. Wenn es die Möglichkeit einer Bluttransfusion gegeben hätte, dann hätten wir sein Leben trotz der Wunden im Bauch- und Brustbereich retten können. Eben deshalb braucht der Gesundheitsbereich in Nord- und Ostsyrien Unterstützung, sei dies durch technische Expertise oder durch ausgebildete ÄrztInnen und KrankenpflegerInnen. Unser Gesundheitspersonal ist sehr begrenzt. Manchmal gibt es die Technik, aber dann niemanden der weiß wie sie benutzt wird. Manchmal sind zwar Ärzte da, die im Umgang damit geschult sind, aber die Technik fehlt. Im Bezug auf den Gesundheitsbereich ist es daher unser Aufruf an alle SozialistInnen und alle Organisationen uns zu unterstützen.

LCM: Trotz der harten Umstände und der wenigen Möglichkeiten arbeitest du hier fast von Anfang an. Woher nimmst du die Kraft dafür?

Unsere Stärke beziehen wir aus unserem Volk. Als unser Volk beschloss für sein Land und seinen Staudamm einzutreten, beschlossen auch wir als Ärzte im Nordosten Syriens, dem Volk zur Seite zu stehen. Der zweimonatige Widerstand am Staudamm, der Ausdruck unserer Strategie des revolutionären Volkskriegs ist, hat uns enorm gestärkt. Unsere MitarbeiterInnen, ÄrztInnen und Krankenschwestern haben ihre ganze Kraft aus dem Widerstand des Volkes bezogen. Wir greifen nur ein, wenn es Verletzungen gibt, unser Volk aber ist 24 Stunden am Tag auf den Beinen. Trotz der vielen Angriffe weichen sie nicht zurück. Sie wollten an der Seite ihrer KämpferInnen und ihres Staudamms stehen. Das hat unsere Moral enorm gestärkt. Auch wir als Mitarbeiter im Gesundheitswesen sind Mitglieder dieser Gesellschaft und können uns nicht von ihr abschotten.

Im Namen der Ärzte- und Pflegegewerkschaft gratulieren wir allen ArbeiterInnen des Gesundheitswesens für ihren Beitrag. 

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Nach den erneuten wilden Streiks beim Lieferdienst Gorillas Anfang Oktober, folgte eine Welle der Entlassungen. Diese werden mittlerweile größtenteils als widerrechtlich angesehen. Über diese illegalen Kündigungen, die schlechte Einstellung der Unternehmensführung gegenüber ihren Arbeiter:innen, sowie die Notwendigkeit zur Organisierung und die Frage nach der Legalität wilder Streiks in Deutschland haben wir uns mit Felix unterhalten.

Hallo. Kannst du dich kurz vorstellen?

Mein Name ist Felix. Ich wurde unrechtmäßig von Gorillas entlassen und habe im Schöneberger Warehouse gearbeitet, das ist eines der Lager, in denen wir gestreikt haben. Und ich bin auch im Gorillas Workers Collective.

Seit wann bist du Teil davon? 

Ähm, seit April.

Seitdem ist eine Menge passiert, es gab neue Streiks, erst kürzlich.

Ja, wir scherzen, dass dies die dritte Welle ist.

Kannst du uns etwas mehr darüber erzählen, was momentan bei Gorillas passiert?

Bei den letzten Streiks hat das Unternehmen seine eigene Darstellung der Ereignisse veröffentlicht und im Grunde genommen davon gesprochen, dass die streikenden Arbeitnehmer:innen „nicht glücklich“ seien. Dabei bedienen sie sich der immer gleichen Sprache, die in solchen Start ups verwendet wird. Und uns wurde versucht uns Angst zu machen. Einige der streikenden Arbeiter:innen wurden entlassen, andere nicht. Es ist verwirrend, wenn nicht alle Arbeiter:innen, die entlassen wurden, gestreikt haben. Einige von ihnen waren sogar krankgeschrieben. Und andere Kolleg:innen, die gestreikt haben, wurden wiederum nicht entlassen oder illegal gekündigt. Gorillas macht weiter wie bisher und versucht, bei den anstehenden Betriebsratswahlen in den Wahlvorstand einzugreifen. Einige Arbeiter:innen, die wieder eingestellt wurden, mussten dafür sozusagen vor dem Unternehmen in die Knie gehen.

Was ist die Strategie des Workers Collective oder, sagen wir, der organisierten Arbeiter:innen im Allgemeinen, um sich gegen die Maßnahmen des Unternehmens oder auch gegen diese Narrative zu wehren?

Das Kollektiv hat die Aktionen unterstützt und es gab Leute, die Teil des Kollektivs waren, die auch gestreikt haben, aber ich würde eher über die Strategie der Arbeiter:innen in diesen Warehouses reden. Ich kann über Schöneberg und ein bisschen auch das Warehouse im Bergmannkiez sprechen. Wir müssen die Verbindung zu diesen Arbeiter:innen aufrechterhalten, auch wenn einige von ihnen das Unternehmen verlassen haben. Ich meine, viele Leute haben jetzt Angst, (illegal) entlassen zu werden, deshalb ist es ein bisschen schwieriger, sich zu organisieren. Ich denke, es gibt einen Punkt, an dem die Angst in gewisser Weise auch die Wut darüber überwiegt, dass das Unternehmen eine Reihe von Kolleg:innen gefeuert hat. Es gab auch Forderungen innerhalb der Streiks. Bei Gesprächen mit der Geschäftsführung wurde gesagt, dass diese bald erfüllt werden würden. Aber wir haben immer gesagt, dass das falsche Versprechungen sind. Gorillas hat monatelang Dinge versprochen. Seit dem letzten Streik und seit den Streiks davor. Sie haben uns Dinge versprochen, die nicht eingetroffen sind, stattdessen ist es nur noch schlimmer geworden. 

Inwiefern schlimmer?

Es ging unter anderem um die Qualität der Fahrräder und der Rucksäcke. Die Arbeiter:innen bekommen durch das Gewicht der Taschen chronische Rückenschmerzen. Die Manager haben uns – neben anderen Versprechungen – auch gesagt, dass wir bald neue Fahrräder bekommen und dass diese angeblich nur für die Lagerhäuser bestimmt sind. Es ist schon zu diversen Unfällen gekommen: Die Fahrräder gehen kaputt oder funktionieren nicht, so dass die Arbeiter:innen gefährdet sind. Und ich spreche aus der Sicht eines Riders. Diese Dinger kommen in das Warehouse und funktionieren nicht, dadurch passieren immer wieder Unfälle und es wird trotzdem nichts für die Sicherheit der Arbeiter:innen getan. 
Auch verschiedene Dinge bei der Schichtplanung, die sich ändern sollten, sind immer noch nicht umgesetzt.

Im Grunde wurden also keine eurer Forderungen erfüllt.

Nein. 

Du hast eben bereits über illegale Kündigungen gesprochen. Kannst du uns erklären, warum diese aus deiner Sicht illegal sind?

Sie sind illegal, weil viele von uns, mich eingeschlossen, nur Anrufe bekommen haben. Und technisch gesehen ist man erst entlassen, wenn man eine schriftliche Kündigung erhält. So lange kann man weiter arbeiten. Aber viele von uns haben diesen Anruf bekommen und dann wurden im Grunde alle unsere Schichten aus der App gelöscht, die wir benutzen, um uns ein- und auszutragen oder um zu wissen, wann unsere nächsten Schichten sind. Außerdem gab es verschiedene Dinge in den Kündigungen selbst, die nicht korrekt waren – sei es, dass sie nicht richtig unterschrieben oder Namen falsch geschrieben waren. 
Ich denke aber, das ist nicht unbedingt die Antwort auf deine Frage. Es gibt auch eine Menge Diskussionen, ob wilde Streiks legal oder illegal sind. Aber es ist eigentlich eine Grauzone. Es ist nicht legal, denn es gibt kein Gesetz darüber. Aber es ist auch nicht illegal. In Deutschland hat man das Recht zu streiken, wenn eine Gewerkschaft zum Streik aufruft. Aber im EU-Recht heißt es, dass die Arbeitnehmer:innen auch ein Streikrecht haben, wenn das nicht der Fall ist. Es geht also auch um die Frage, ob man das deutsche Recht dem EU-Recht unter- oder überordnet. 
Deshalb bereiten einige Arbeiter:innen wie ich Gerichtsprozesse vor, um wilde Streiks in Deutschland zu legalisieren. Wir wollen das bis vor den Europäischen Gerichtshof bringen. 

Wir haben gerade über die rechtlichen Strategien gesprochen, um mit diesen Kündigungen umzugehen. Was sind die politischen Strategien?

Es gibt Wut und Frustration und es gibt auch diese Angst, die ich schon angesprochen hatte. Wir sprechen über prekäre Arbeitnehmer:innen. Nicht nur wegen des Jobs an sich, sondern auch, weil viele von ihnen Angst haben, ihn zu verlieren. Sie müssen für ihre eigene Unterkunft und Verpflegung aufkommen und manchmal auch noch Geld nach Hause schicken. Und vielleicht ist der Job bei Gorillas nicht ihr Einziger. Auch die Beziehungen der Menschen zu Leuten in Machtpositionen sind verschieden, weil wir aus unterschiedlichen Verhältnissen kommen. Man kann die Leute nicht dazu zwingen, zu streiken oder weiter zu streiken, aber es gibt immer noch die Möglichkeit, sich zu organisieren. So läuft das immer. Es gibt Streiks und dann werden die Probleme nicht gelöst. Deshalb ist es so wichtig, dass die Beschäftigten zusammenhalten und sich weiter organisieren. Auch wenn es auf einer kleineren Ebene ist als das, was Anfang Oktober in meinem Warehouse passiert ist. 
Aber mit dem kommenden Winter und wenn sich die Arbeitsbedingungen nicht ändern, wird sich das fortsetzen und wiederholen, und die Beschäftigten organisieren sich immer mehr, wie man sehen kann. Vor zwei Wochen wurden mindestens vier Warehouses zu verschiedenen Zeiten bestreikt. Es breitet sich aus. 

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast!

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Während sich die Gilets Jaunes in Frankreich seit vier Monaten jeden Samstag die Straße nehmen und die Regierung in eine Krise gestürzt haben, war die Bewegung in Belgien zwar heftig, aber nur kurz. Nach starken Mobilisierungen ab dem 30. November, dauerte sie noch bis ins neue Jahr im kleineren Maßstab an. Sascha Donati vom Revolutionärem Aufbau Schweiz hat im Januar ein Interview mit einem Genossen der Roten Hilfe International aus Brüssel zu seinen Erfahrungen mit der Bewegung geführt. Dabei sprachen sie über die allgemeine Situation in Belgien, faschistische Mobilisierungen, Polizeirepression und eine revolutionäre Perspektive auf die Gilets Jaunes.

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Nicolás ist Student und militanter Anarchist in Paris. Seit dem 8. Dezember nimmt er an den Protesten der »Gilets Jaunes« teil und ist über Unterstützungsgruppen aktiv an der Mobilisierung der Universitäten beteiligt.

Online findet man eine Liste von 42 Forderungen der »Gilets Jaunes«. Gefordert werden unter anderem eine Erhöhung des Mindestlohns, der Rücktritt von Präsident Emanuel Macron und die Wiedereinführung der Vermögenssteuer »ISF«, welche Macron zu Beginn seiner Amtszeit außer Kraft setzte. Die »Gilets Jaunes« sind eine breite Massenbewegung. Wer spricht für die Bewegung und wie ist sie organisiert?

Die sogenannten Rädelsführer sind schwierig zu definieren: viele von ihnen wurden von den »Gilets Jaunes« denunziert, da sie keine Mandate hatten um für die Bewegung zu sprechen, andere weil sie extrem rechts sind. Es gibt keine politische Koordinierung auf nationaler Ebene. Die Demonstrationen werden über die sozialen Medien, vor allem Facebook, angekündigt. Dort finden sich je nachdem wo man sucht verschiedenste soziale Forderungen. Allerdings gibt es durch die Heterogenität der Bewegung auch Forderungen die kritisch zu betrachten sind – einige sind pro Migration zum Beispiel, andere aber auch rassistisch. (mehr …)

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