Corona meets Kassandra. „Die Demokratie ist am Ende“, „Wir stehen vor einer Zeitenwende“, „Eine Coronadiktatur droht“ – solche und ähnliche Alarmrufe sind in den „sozialen Medien“ im Internet und auf einschlägigen Blogs und Portals immer öfter zu hören. Die Krise wirkt wie ein Brandbeschleuniger für Fake News, Legenden und Verschwörungstheorien. Die Pandemie potenziert Paranoia. Vor allem im Internet florierte schon vor Corona die Szene der Leute, die hinter allem und jedem finstere Machenschaften wittern. Doch jetzt scheint sie Zulauf zu bekommen. Immer mehr rutschen offenbar in diesen Sumpf ab, auch Linke oder Leute, die man zumindest für Linke gehalten hat, und nicht wenige Journalisten.
Corona ist eine Steilvorlage für die Szene. Die allgemeine Verunsicherung, die eine unvermeidbare Begleiterscheinung der Krise ist, macht viele Menschen empfänglich für einfache Erklärungen. Der Lockdown verändert den Alltag der Menschen von Grund auf und rüttelt alle Diskurse durch. Die Dauerbeschallung durch die Medien versetzt die Menschen in eine Art Dauererregung, die ein guter Nährboden ist für den plumpen Alarmismus der Verschwörungstheoretiker. Bedenklich ist bei all dem vor allem, dass diese Szene nach rechts offen, teilweise sicher auch von rechts orchestriert ist. Die Stichworte liefern Portale wie KenFM des früheren RBB-Moderators Ken Jebsen oder Rubikon, Websites wie Tichys Einblick oder Epoch Times, aber auch die Nachdenkseiten, die sich bisher eher links verorten.
Zu einem Treffpunkt der „Coronaleugner“ ist in den vergangenen Wochen der Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin vor der Volksbühne geworden. Jeden Samstag treffen sich dort Hunderte unter der Überschrift #nichtohneuns zu sogenannten „Hygiene-Demos“, die von der Polizei nur mit Mühe im Zaum gehalten werden. Zuletzt versammelten sich rund 1000 Menschen auf dem Platz und in den Seitenstraßen. Der Tagesspiegel sprach von einer „wilden Mischung“, und das ist noch geprahlt. Nick Brauns schrieb in einem Beitrag für junge Welt, es dominiere dort ein „alternatives Milieu, das auch Esoteriker, Impfgegner, christliche Fundamentalisten und offenkundig Verwirrte umfasst“. Der Zulauf von Faschisten habe deutlich zugenommen.
Der wegen Holocaustleugnung vorbestrafte „Volkslehrer“ Nikolai Nerling sei schon mehrfach dabei gewesen. Kürzlich hätten sich auch der frühere Vorsitzende der faschistischen NPD, Udo Voigt, nebst mehrerer Mitgliedern seiner Partei eingefunden, dazu Brandenburger und Berliner AfD-Abgeordnete, Aktivisten der „Identitären Bewegung“ und Unterstützer des Magazins Compact. Es waren Leute dabei, die gegen Corona meditieren, auf Plakaten werden US-Multimilliardär Bill Gates oder die WHO als Strippenzieher der Pandemie verdächtigt. Das Grundgesetz wird in die Höhe gehalten. Es sind Rufe wie „Wir sind das Volk“ zu hören. Auch Ken Jebsen mischte sich wiederholt unter die Demonstrant*innen.
Nick Brauns weist dankenswerterweise daraufhin, dass es sich bei diesem wöchentlichen Auftrieb nicht um eine Querfront im eigentlichen Sinne handelt, wie in den Medien verschiedentlich zu lesen war. Als Querfront werde eine aus der Weimarer Republik stammende politische Umarmungsstrategie von Rechten bezeichnet, tatsächliche Linke durch scheinbare Übernahme ihrer Themen zu neutralisieren. Davon könne hier aber nicht wirklich die Rede sein, da sich Anhänger linker Gruppen mit sozialistischem oder autonomem Selbstverständnis von Anfang an kaum unter die „Hygiene-Demonstranten“ gemischt.
Zu den Initiatoren der „Hygiene-Demos“ gehört der Berliner Journalist Anselm Lenz, der kurzzeitig für die junge Welt und die taz geschrieben hat. Er steht mit dem Kulturwissenschaftler Hendrik Sodenkamp auch hinter einem Verein in Gründung, dessen Namen bereits eine gehörige Portion Größenwahn und Anmaßung verrät: „Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand“. Auf der Homepage des Vereins nichtohneuns.de wird die „erste seriöse Print-Zeitung zu Corona“ angepriesen, die auch als E-Paper herunterzuladen ist. Sie trägt in Anlehnung an den Vereinsnamen den bescheidenen Titel „Demokratischer Widerstand“. Seit dem 24. April gebe es schon die zweite Ausgabe, heißt es da, mit Spenden habe man eine Druckauflage von 100.000 Exemplaren finanzieren können.
Es lohnt sich, sowohl die Website als auch die Zeitung ein wenig näher in Augenschein zu nehmen, verrät sie doch einiges über die Denke von Leuten wie Lenz und anderen Verschwörungstheoretikern. Optisch und inhaltlich macht die Website einen eher wirren Eindruck, die Texte sind fast durchgehend von einem manischen Mitteilungsdrang geprägt. Gleich obenan steht ein „Hinweis zum Selbstverständnis“, der kryptisch erscheint: „Wir arbeiten für die Verfassung: »Rückwärts« vom liberalen Grundgesetz ist bei uns kein Platz! (Logisch.)“ Weiter unten heißt es: „Corona und die Weltwirtschaftskrise: Deren System ist am Ende. Unseres war es nie.“ Die herrschenden Eliten befänden sich „inmitten einer moralischen Panik“. Teile des Bürgertums durchlebten „die sich abzeichnende Zeitenwende in Form einer als seelisches Großgefühl empfundenen Massenpsychose“. Jetzt sei „die kritische Intelligenzija wie nie zuvor aufgerufen, liberale Freiheitsrechte, Wissenschaftlichkeit, Unschuldsvermutung, vollständige Veröffentlichungsfreiheit und soziale Errungenschaften gegen Schlechteres zu verteidigen“.
Auch das Editorial der Zeitung ist an Alarmismus kaum zu übertreffen. Parlamente und Parteien hätten sich dem Regierungskurs unterworfen, die großen Medienhäuser seien gleichgeschaltet Und weiter: „Sämtliche Freiheitsrechte wurden außer Kraft gesetzt, während wir von der Regierung in Todesangst versetzt zuhause eingesperrt werden. Die Corona-Krise überlagert den Zusammensturz des Finanzmarktkapitalismus.“ Ein „dystopisches Digital- und Pharmakonzern-Kartell“ dränge zur Macht. Die Republik habe sich in ein „de-facto-diktatorisches Hygiene-Regime verflüchtigt“.
In der zweiten Ausgabe der Zeitung versucht sich Lenz in einem seitenlangen Erguss als Welterklärer. „Wir sehen derzeit global orientierte und sich – nur vorübergehend? – faschisierende Regierungen am Werk, die unter dem Eindruck einer neuartigen und erfolgreichen national-faschistoiden Opposition zunehmend panisch wurden“, deliriert der Autor. Die Coronakrise sei ein „Neustart des Kapitalismus auf neo-nationalistischer Basis“. Um einen für die Aufrechterhaltung der Profitrate notwendigen neuen Boom künstlich herzustellen – „also ohne sich gegenseitig in Handelskriegen oder gar militärisch in Schutt und Asche zu legen“ -, habe ein Zusammenbruch herbeigeführt werden müssen, „der sich auch massenpsychologisch vorbereitete, und in Formen einer meist unartikulierten Überforderung oder gar Untergangssehnsucht jahrelang waberte“. Der „ökonomisch bedingte Psychokollaps“ breche sich derzeit in Form der „Coronahysterie“ Bahn, habe aber zum Ziel, das Kapital zu renationalisieren.
An anderer Stelle spekuliert Lenz allen Ernstes darüber, ob die staatlich angeordneten Maßnahmen in der Krise nicht die Folge von „Panikattacken überalterter Eliten ohne Nachfolger“ sein könnten. Dazu rechnet er vor, dass viele Minister in der Bundesregierung schon älter sind, was ebenso für einen großen Teilen der Vermögenden hierzulande gelte. „Insofern liegt die Interpretation nicht fern“, schreibt er, „dass es sich bei dem gegenwärtigen Regierungsgebaren um eine Hysterie handelt, die auf eigenen uneingestandenen Todesängsten fußt, womöglich in Verbindung mit dem Gefühl, nicht mehr geliebt zu werden.“ Und weiter: „Ältere, vermögende und mächtigere Bevölkerungsfraktionen könnten demnach in kollektiven Angstzustände darob verfallen sein, etwa durch Kinder, Jugendliche, Reisende, Obdachlose, Migranten und ärmere Menschen infiziert zu werden, weil sie aufgrund der eigenen beginnenden Altersschwäche durch eine mögliche Lungenentzündung mit dem Tod bedroht sein könnten. Und zudem möglicherweise bereits Stress- und Vereinsamungserscheinungen aufwiesen.“
Es ist einer Hauptinitiatoren und Wortführer der „Hygiene-Demos“, der sich mit einem derart konfusen Geschreibsel selbst entlarvt. Die Behauptung „einzige seriöse Print-Zeitung zu Corona“ zu sein und der Titel „Demokratischer Widerstand“ entpuppt sich bei näherer Betrachtung als eine groteske Anmaßung. Das alles scheint den Zulauf zu der Bewegung aber ebenso wenig zu bremsen wie der offensichtliche Umstand, dass sich bei den „Hygiene-Demos“ zunehmend Rechte tummeln. Wie bei einer Sekte, bestärkt jede Kritik die „Coronaleugner“ noch darin, dass sie die einzigen sind, die den Durchblick haben, und dass „etwas unter dem Deckel gehalten werden soll“. Der Journalist Uli Gellermann fantasiert auf seinem Blog Rationalgalerie von einer „Corona-Hexen-Jagd“. Nicht das Virus werde gejagt, sondern kritische Leute, die Fragen stellten. Der Jurist und Autor Wolfgang Bittner nimmt auf nachdenkseiten.de die Wirrköpfe in Schutz, die sich samstags auf dem Rosa-Luxemburg-Platz versammeln. Es seien Menschen, „die sich die Bevormundungen und Einschränkungen nicht mehr gefallen lassen wollen“.
Natürlich ist Kritik an den staatlich angeordneten Maßnahmen ebenso zulässig wie angezeigt. Diese Auseinandersetzung findet aber ja statt. So haben vor allem linke Gruppierungen in etlichen Städten Versammlungen durchgesetzt. Auch ist Misstrauen gegenüber Mächtigen immer angebracht. Aber wildes Spekulieren und blinder Aktionismus sind kontraproduktiv. Das Gerede vom Ende der Demokratie, von der „Coronadiktatur“ und einer bevorstehenden Zeitenwende ist reine Panikmache. Wie es für Verschwörungstheorien konstituierend ist, wird dabei die Dynamik gesellschaftlicher Prozessen gewaltig unter- und die Planbarkeit und Steuerbarkeit im Kapitalismus überschätzt. Leute in Panik zu versetzen und die allgemeine Verwirrung zu vergrößern, und das auch noch Hand in Hand mit Faschos, das spielt dem Kapital in die Hände.
Dass die Dinge sich auch in und nach der Coronakrise im Sinne der Herrschenden entwickeln und die Marginalisierten und Abgehängten die Zeche bezahlen sollen, liegt im Wesen des Systems – aber das war auch vorher schon so. Die Krise könnte die Verhältnisse allerdings noch einmal verschärfen. Aufgabe von Linken kann es deshalb nur sein, die Entwicklung weiterhin aufmerksam zu beobachten und wachsam zu bleiben. Die Krankheit heißt Kapitalismus und diese Seuche greift Körper und Geist an. Vor allem das ist die Pandemie, gegen die ein Impfstoff gesucht werden muss.
#Bildquelle: www.piqsels.com
Wilhelm Pieck 4. Mai 2020 - 17:51
Guten Tag,
auch wenn nicht jeder in linker Kapitalismusanalyse geschult ist, der ein oder andere mag doch gut beobachten können und sehen, dass de facto eine autoritäre Wende vollzogen oder geprobt wird, die Exekutive ihren Spielraum ausweitet und Kritik noch mehr als sonst ins Abseits gerückt wird. Wenn dann die Linke nichts anderes tut als mit Staat und MSM auf die leider durchaus oft verwirrten Menschen einzuhauen, so wird sie wenig Anhänger bei denen finden, die zutiefst verunsichert und verwirrt sind. Vielmehr muss die Linke mit Ihren Angeboten und Deutungen eingreifen und den Leuten helfen, Orientierung zu gelangen. Bei manchen wird das nicht möglich sein, bei nicht wenigen vielleicht aber doch.
Wenn eine Linke ernsthaft an gesellschaftlichem Wandel nach vorne interessiert ist, dann muss sie versuchen den Vertrauensverlust, der ja mehr als begründet ist, für sich zu nutzen…Wo soll ein Wandel herkommen, wo die Mehrheit der Regierung vertraut.
Die Verwirrung ist genauso Sympthom. Wie sah es denn zur Zeiten der Französischen Revolution aus? Das bietet der Linken Spielraum zu Manövern. Sie muss die Kritik an Regierung verstärken statt ihr wie so manch Pseudoantifa noch zu helfen. Und gleichzeitig gegen rechts abgreznzen, aber auch zeigen, dass Sie bessere Argumente und Angebote hat. Denn die Rechte hat nichts anzubieten bei den Problemen die drohen.
Nichts zu machen, sich zurückzuziehen und abzuwarten, das sind Elemente linker Überheblichkeit. Genausowenig wie die Regierung eine andere Bevölkerung wählen kann, kann es die Linke. Aber die Menschen sind jetzt offener für neue Angebote als sonst. Also muss raus und dahin wo die Menschen sind. Und die sind nicht alle Nazis oder Idioten. Damit macht man es sich zu leicht und auf dem Coronasofa bequem.
Ich finde Lenz hat trotz der sehr unglückchen Entwicklung kein solch schmählichen Verriss und solch eine Schmähung verdient.
Wenn man darauf warten will bis alle Kommunisten werden, dann wird es nie etwas werden…
Kommunistische Grüße und nix für Ungut Genosse
Milan 4. Mai 2020 - 18:35
Ich finde schon, das einiges am Management der corona-Krise ziemlich komisch ist. Und ich finde auch die Inhalte von ‚unteilbar‘ nicht so extrem und abgehoben. Ich finde eher diesen ellenlangen Bericht ziemlich verbrämt und „du musst jetzt glauben was ich hier alles sage“…
reptilion statt querfront – bergpartei, die überpartei 7. Mai 2020 - 4:25
[…] Sophie Paßmann: So gut zerstört dieses Video KenFM (“Gates kapert Deutschland!”) Hygienedemos: Größenwahnsinnige Aluhüte […]
mensch 8. Mai 2020 - 14:23
Ich wollte grad loslegen, aber Wilhelm Pieck hat im Grunde schon alles gesagt. Sehr treffend. Seh ich genauso.
Trotzdem nochmal ergänzend:
Selbst hier, im LCM (!) also, einseitige Berichterstattung, statt mal etwas tiefer auf die Problematik einzugehen und die Coronakrise, speziell auf den Staatsautoritarismus und die Interessen, in einem größeren Rahmen zu betrachten…schön blöd. Ein Freifahrtschein für die Rechte, was sie eiskalt ausnützt aktuell.
Was macht denn die sog. Linke grad? Sich dem Staat fast schon an den Hals werfen, stay safe brüllen, statt mal zu fragen, ob stay safe bzw. das Ausmaß der Maßnahmen nicht viel zu weit gehen. Was ist das für eine Linke, die nicht für Ihre Freiheit auf die Straße geht, noch dazu, wenn nachweislich Grundrechte eingeschränkt werden…und kommt mir jetzt bitte nicht mit dieser in der Summe völlig lächerlichen Kritik von einzelnen Gruppen an den autor. Maßnahmen. Die Linke ist grad scheinbar nur eines grad: völlig bedeutungslos und ungefährlich. So ein wenig die Kinder der Vernünftigen, also noch ein wenig wild und revoluzzermäßig, aber süß, würden die Eltern sagen.
Mit was hier gerade gearbeitet wird, ist das klassische Angstmodell, welches man in jedem Psychologiebuch nachlesen kann und was in Bezug auf Einsatz in der Politk schon uralt ist. Rainer Mausfeld, renommierter Kognitionspsycholge der Uni Kiel hat das schon wunderbar in Videos aufgedröselt. Es gibt eine äußere existente Angst (Corona), die zu einer neurot./inneren Angst umgedreht wird usw.
Hört dem Mann zu – er hat viel zu sagen und ist – im Vgl. zu vielen Möchtegernlinken noch ein echter, denn er traut sich nachwievor, dass auszusprechen, was die neoliberale Zeitgeistlinke aus Angst vor Verbaltotschlägern wie „Du bist ein Antisemit, du bist struktureller Antisemit usw.“ nicht mehr sagen traut, nämlich: Das es eine Herrschaft der wenigen über die vielen ist, die die Welt regiert und dass es ein reges Interesse bestimmter Akteure gibt, Angst und Panik hochzuhalten (das macht nicht Lenz, sondern Regierung inkl. der kompletten Leitmedien).
Einfach mal zuhören: https://www.youtube.com/watch?v=-kLzmatet8w (Angsterzeugung als Herrschaftstechnik in neoliberalen Demokratien)
Statt den immergleichen Senf zu lesen, erwarte ich von einer handlungsfähigen, selbstbewussten Linken eigenständiges Denken und nicht die Allianz mit ZEIT und Spiegel Online.
Statt den ganzen Tag von Verschwörern zu reden, wär es äußerst sinnvoll – und das geht ganz leicht, denn die verifizierbaren Infos liegen quasi am Straßenrand – Big Pharma, die Pläne von Gates etc. mal etwas unter die Lupe zu nehmen. Die gibts nämlich wirklich. Es geht nicht darum, um Gates als das Böse darzustellen (ich glaub, dass er es gut meint, so wie es die ganzen an Hybris erkrankten Spinner aus dem Silicon Valley etc. gut meinen), es geht darum, dass hier Leute, die demokratisch NICHT legitimiert sind ( bspw. nicht gewählt) soviel Einfluss mit ihrer Kohle auf die Politik und auf das Weltgeschehen und in Gates Fall, auf die Gesundheit nehmen können, unabhängig davon, ob es gewünscht ist von Bürger und Bürgerin. Das hat mit Verschwörung nix zu tun, dass sind Fakten. Informiert Euch über die Pläne zur sog. digitalen Identität (https://www.heise.de/tp/features/Ueber-Impfstoffe-zur-digitalen-Identitaet-4713041.html?seite=all).
Fragt Euch, warum ZEIT und Spiegel Online, Drosten u.v.a Geld von seiner Stiftung erhalten…ja, warum wohl?…weil da eben Menschen Pläne haben, die sie umsetzen wollen und dafür brauchen sie Unterstützung. Und es geht schon gar nicht um die Gesundheit, was für ein Märchen. Gates, der große Teile an Coca-Cola-Wertpapieren und vielen anderen Krankmachern hält (paradox, oder?!) und die Pharmaindustrie ging es noch nie um Gesundheit, weil man mit einer gesunden Gesellschaft gar keine Kohle verdienen kann. Und Stiftungen werden – unabhängig von Gates – auch nicht zum Gutmensch-Sein, sondern zum Steuer sparen gegründet. Fakt ist jedenfalls: Hier wird massivst Druck auf die internat. Politik von bestimmten Playern ausgeübt, weil man sich das Virus zu Nutze machen will. Die gleiche Scheiße lief damals bei der Schweinegrippe mit alten Bekannten wie z.B. Drosten, der – ganz sachlich natürlich – an der Panikschraube gedreht hat.
Wenn die Linke nicht völlig in der Bedeutung verschwinden will bzw. weiterhin so etatistisch auftritt und den gesamten, absolut gerechtfertigten Widerstand gegen Staat und Kapitalinteressen nicht endlich angehen will, sollte sie sich schleunigst beeilen, die vielen vielen Menschen, die nicht rechts sind, aber die Maßnahmen und Aktivitäten rund um Corona äußerst kritisch sehen, nicht diskreditieren und den Rechten zu überlassen, sondern stattdessen eine eigene „Willkommenskultur“ für diese ganzen Menschen schaffen und nicht nur Jutta Dittfurth und den anderen Spaltern und Spalterinnen auf Twitter folgen, weil genau das tut die Linke gerade, was sie ständig – natürl. berechtigterweise – der Rechten vorwirft: Spalten!
Wenn die Kritik an staatlicher Überwachung ernst gemeint sein soll, muss man sich auch trauen, zu fragen, wo der Mist seinen Usprung hat.
ach, und weil es sich anbietet: Dieses Verhalten..oder besser gesagt „Nicht verhalten“ ist nur ein weiterer Beleg dafür, wie massiv die antideutsche Ideologie die Linke über die Jahre zersetzt und handlungsunfähig gemacht hat.
Kritik an den Herrschenden darf nie konkret werden, sonst bist du ein böser..ihr wisst schon.
Dazu der real-existier. Neoliberalismus mit „linkem“ Spielzimmer für die Digital-Native-Linke im Keller des Hauses.
So wird das nix, Leute.
Anarchie fängt im Kopf an. Selber denken. Tschüss und Alerta!
Pieck 10. Mai 2020 - 14:09
Lieber mensch,
besten Dank für die wichtigen Ergänzungen, mit denen ich absolut einverstanden bin. Ich war erstmal bestürzt, solch einen Schmähartikel auf dem LCM zu lesen, und hoffe, dass man sich in der Redaktion Gedanken nicht nur um die pol. Linie macht, aber auch was journalistische Moral und einen gewissen Anstand betrifft. Vor allem Sachlichkeit walten zu lassen statt persönlich zu diffamieren.
Bisher habe ich das LCM als eines der wirklich kritischen Maganzine wahrgenommen, die für eine Erneuerung der kritischen Linken stehen. Ich hoffe solche Artikel werden die Außnahme bleiben.
Anarchokommunistische Grüße,
Pieck Pieck
antira-Wochenschau: Feuer und Steine gegen Geflüchtete, drohender Faschoputsch in Brasilien, Befreiung und Zorn am 8. Mai – antira.org 11. Mai 2020 - 17:51
[…] Welche Gefahr geht von Corona-Skeptiker*innen aus?Da Verschwörungsideologien vielen widersprüchlich bis wahnhaft erscheinen, mag es erstaunen, dass ihre Anhänger*innen – nicht zuletzt seit Corona – immer mehr zu werden scheinen. In sozialen Medien sind sie schon lange aktiv. Doch seit Corona und trotz der Coronarepression treffen sich Anhänger*innen beinahe im Wochentakt zu Demos, um zu zeigen, was oder wer hinter der «Corona-Lüge» steckt. In Deutschland ist mittlerweile sogar eine neue Partei entstanden. Die «Widerstand 2020». Da also Verschwörungstheoretiker*innen, Esotheriker*innen und Antisemit*innen nicht mehr nur im Netz oder in der Stammkneipe rumtrollen, sondern beginnen, sich zu mobilisieren und zu organisieren, beginnt uns die Frage zu stressen, ob und wie schnell sie zu einem toxischen Brei verschmelzen, deren gemeinsame Nenner der Antisemitismus wäre.Antisemitismus gibt es schon lange, doch viele sagen, dass er spezifisch unter der Herrschaft des Kapitals und in existentiellen Krisenzeiten Hochkonjunktur erlebt. Denn anhand vermeintlicher Argumente, die sich auf antisemitische Klischees berufen, versuchen die Verschwörungstheoretiker*innen, sich die Ursachen für persönliche oder gesellschaftliche Ängste und Leiden zu erklären. Dabei unterschätzen Antisemit*innen die unpersönliche Herrschaft der Kapitallogik und sie überschätzen die Macht einzelner Personen oder Gruppen masslos. Jene Anhänger*innen von antisemitischen Verschwörungstheorien, die von der Ungleichverteilung betroffen sind, aber nichts mit kritischem Antikapitalismus anfangen wollen oder können, erschaffen sich ein unkritisches Feindbild, das auf antisemitischem Nonsens beruht. So können sie gegen einen Feind aus Fleisch und Blut wettern und nicht gegen ein abstraktes System. Die liberale Lüge einer gewaltlosen Welt freier, gleicher Bürger*innen, die in einem gerechten Staat leben und die einen gerechten Lohn erhalten, wurde von ihnen bereits entlarvt. Die passt eher denen, die von der kapitalistischen Herrschaft profitieren oder in ihr privilegiert sind. Die Demos scheinen ein Anzeichen dafür zu sein, dass sie nach Erklärungen für gesellschaftliche Ungerechtigkeiten zu suchen, doch diese weder im liberalbürgerlichen Mainstream noch in linken, subversiven Strömungen finden. Noch ist es faschistischen Kreisen scheinbar aber nicht gelungen, sie überzeugend zu bündeln. Denn die Szene wirkt eher planlos heterogen und unorganisiert als als gewaltfanatische Masse. Das zeigt, dass Antisemitismus kein Selbstläufer ist. Es braucht Menschen, die ihn schüren, es braucht individuelle Entscheidungen, für die sich Menschen verantworten müssen, aber es braucht auch ein Klima.https://www.belltower.news/anti-coronavirus-demos-die-neue-querfront-bewegung-radikalisiert-sich-extrem-schnell-98981/https://www.sueddeutsche.de/kultur/hygiene-demos-coronavirus-verschwoerungstheorien-1.4896453https://www.tagesschau.de/investigativ/corona-proteste-rechtsextremismus-101.htmlhttps://lowerclassmag.com/2020/05/04/hygienedemos-groessenwahnsinnige-aluhuete/https://www.volksverpetzer.de/social-media/trump-chlorbleiche/https://taz.de/Neue-Partei-von-Corona-Skeptikern/!5682965/https://crimethinc.com/2020/04/21/whats-worth-dying-for-confronting-the-return-to-business-as-usualhttps://www.bitchute.com/video/xSYmZovxQRAB/https://www.freie-radios.net/1021 […]