Manchmal endet ein Krankenhausaufenthalt mit dem Tod. Das gehört zum Aufenthalt im Hospital. Auch das ist tragisch, wenn ein Mensch durch Krankheit dahingerafft wird. Was zum Krankenhaus eigentlich nicht dazugehört, ist aber, wenn Patienten vom Sicherheitspersonal des Krankenhauses totgeprügelt werden.
Der 34-jährige William Tonou-Mbobda starb zwar offiziell „in Folge eines Herzversagens“ – ob eine Vorerkrankung vorlag, jedoch ist noch unklar. Was klar ist: Tonou-Mbobda war Patient der Psychiatrischen Abteilung am UKE, wurde von drei Sicherheitsmitarbeitern des Uniklinikums Eppendorf einer „Zwangsmaßnahme“ unterzogen, lag daraufhin im künstlichen Koma und ist jetzt tot. Es wird ermittelt. Und Medienberichten zufolge gibt es interne Anweisungen für das Personal, nunmehr keine Patienten körperlich anzufassen.
Neben mysteriös versterbenden Menschen in Haft oder Polizeigewahrsam wie Oury Jalloh, Yaya Jabbi oder Amad Ahmad scheint es also ein weiteres eventuell sehr rassistisches Problem im deutschen Sicherheitsgewerbe zu geben.
Es gibt unzählige Berichte von rassistischer Gewalt in Unterkünften für Geflüchtete, die von Sicherheitspersonal ausgeht. Manchmal gut dokumentiert, wie bei den Vorkommnissen in der Aufnahmeeinrichtung in Oberfranken, AEO, wo 2017 ein Eritreer bei einem Brand in seinem Zimmer starb. Die Ungereimtheiten bei den Ermittlungen zum Rettungseinsatz, der gewaltvolle rassistische Alltag von dem die Bewohner berichteten, führten nur zu einem kleinen Aufschrei. Die Unterkunftsleitung und die Justiz zeigen wenig Interesse an Aufklärung in solchen Fällen. Warum sollten sie auch?
Es wäre ihnen sicher unangenehmer, wenn es eine breite gesellschaftliche Debatte darüber gäbe, dass es neben der Polizei ein privatwirtschaftliches Gewaltorgan gibt, dass Rassisten erlaubt, sich mit privat beschafften Einsatzmitteln auszustatten und ihnen tödliche Handlungsfreiheit einräumt.
Aber diese Debatte gibt es nicht. Woran das liegt, vermag ich nur zu spekulieren.