Das schlechte Gewissen des ewigen Hauptstadthypes meldet sich wieder zurück. Nach endlosen zweieinhalb Jahren legen Grim104 und Testo aka. Zugezogen Maskulin endlich den Nachfolger von „Alles brennt“ vor, der passenderweise „Alle gegen alle“ heißt.
Und es bleibt wie gewohnt ein Hadern mit der eigenen Identität. Noch immer bewohnen die beiden Rapper eine Welt, die sie scheinbar mit voller Ekel ablehnen und an der sie verzweifeln. Kein platter Hipster-Hass, vielmehr eine gründliche Sezierung von Menschen in ihren Zwanzigern, die zwischen Ghettoromantik und Unterschichtenverachtung pendeln, nach allgemeinen Maßstäben gut ausgebildet in schlecht bezahlten Agenturenberufen oder Praktika festkleben, in denen die fehlenden Arbeitnehmer*innen-Rechte gegen ein cooles Branding eingetauscht wurden. Wenn die von ihren Macbooks mal hochschauen und aus dem Fenster ihres Co-Working-Spaces blicken, stehen dort Grim104 und Testo drohend auf der anderen Straßenseite und erinnern wortlos daran: Ihr kommt alle aus Käffern mit nicht mehr als 50.000 Einwohnern, bestenfalls noch aus dem Osten wie Testo.
Irgendwie kann man sich darin peinlich berührt wiederfinden. Zurecht kotzt man, wenn man an im Bau befindlichen Luxusbuden vorbeikommt und weiß, dass an jedem Werktag in Berlin 22 Zwangsräumungen stattfinden, weil es an bezahlbaren Wohnungen fehlt. Heimlich hofft man doch irgendwie, dass Vati vielleicht als Vorschuss aufs Erbe in so eine Bude für einen „investiert“ (Betongold! Sichere Anlage!) und man endlich mit Mitte 30 aus der WG mit der komischen Yogafrau ausziehen kann. Und natürlich nervt die von findigen Neu-Kneipiers erschlossene Saufmeile um die Ecke, erst recht seitdem sie in diversen englischsprachigen Reiseführern steht. Aber wo man schonmal hier ist, kann man trotzdem ein Bier in dem Laden trinken, wo bis letztes Jahr noch der Trödelhändler wa. Und was haben die jungen Leute da an? Aber andererseits ist so eine Jogginghose schon bequem und chic. Zugezogen Maskulin sind immer noch ihr verlässlicher Ansprechpartner, wenn es um Wohlstandsprobleme der Großstadt geht. Auch in Sachen Mode.
Hoffnung und Trost gibt es natürlich immer noch nicht. Nur Wut. Aber es gibt doch politisch fitte Menschen, die das analysieren, zerlegen und ansprechen. Doch Zugezogen Maskulin vertrauen nicht auf „verblödete Jungsoziologen,“ die einen gewissen Teil ihrer enttäuschten Fanbasis bilden oder auf die, die sich auf Facebool nicht zwischen „Merkava und Makarow“ entscheiden können. Alles muss man selber machen. So auch Zugezogen Maskulin.
Zwischen „Alles brennt“ und dem nächsten Album „Alle gegen alle“ lagen zweieinhalb Jahre Jahre. Warum hat das denn so lange gedauert?
Grim: Es musste sein, weil wir keinen Bock hatten, uns zu wiederholen. Die Weltlage ist ja seit 2013 oder 2014 nicht deulich entspannter oder cooler geworden. Und insofern haben wir erstmal gebraucht, um nicht „Alles brennt immer noch“, „Oranienplatz 2“ oder sowas zu machen, sondern neu anzusetzen und vielleicht einen neuen Ton zu treffen statt die ganze Zeit auf moralisch überlegene Superrapper zu machen. Stattdessen wollten wir ein bisschen mehr Fragezeichen zulassen.
Testo: In einer Zeit, in der es darum geht, möglichst schnell zu allem eine Meinung zu haben und diese Meinung möglichst laut kundzutun, um Gehör zu finden, ist es ja ein schöner Luxus, sich auch mal Zeit nehmen zu können, richtig mal fühlen und brüten zu können und dann wirklich ein wertiges, schönes Album abzuliefern, hinter dem wir stehen können.
Aber „Alle gegen alle“ aber auch schon relativ wütend und dementsprechend laut geworden. Ich würde nicht sagen, dass ihr jetzt eine „differenzierte“ Meinung vertretet.
Testo: Da hast du natürlich recht, dass es trotzdem laut geraten ist. Wir leben nunmal in einer Welt, in der alles sehr laut ist. Da sind wir natürlich die Lautesten von allen und das ist natürlich auch unser Anspruch. Trotzdem haben wir uns natürlich vorher Gedanken gemacht und wir haben das Recht, laut zu sein – im Gegensatz zu allen anderen! Ha!
Um nochmal auf die Zeitspanne zurück zu kommen: Was habt ihr denn in diesen zweieinhalb Jahren gemacht?
Grim: Ich habe deprimiert auf Nordberliner Friedhöfen rumgehangen, bin zum Sport gegangen, zusammen mit nervigen Typen mit Hundemasken beim Sport, mit so STAMINA-Masken… wir sind viel aufgetreten und haben uns viel an neuer Musik versucht. Außerdem haben wir lange gebraucht, bis wir irgendwie einen Sound, einen Fluss gefunden haben und wussten, wo es hingeht. Danach haben wir sehr lange gesucht. Dann habe ich noch Goldketten gekauft und teure Urlaube gemacht. Was man halt so macht in zweieinhalb Jahren.
Testo: Die meiste Zeit und vielleicht auch unbewusst die meisten Reserven und Energien gingen schon in das neue Album. Neben dem neuen Sound finden hat das Suchen neuer Themen und das sacken lassen alter Themen in Anspruch genommen. Wir haben angefangen und gemerkt, es ging in eine Richtung, wo wir nur noch darüber rappen, dass wir die geilsten sind, jetzt Geld haben und was weiß ich. Das, wo man sich nur einreiht, in das, was sonst so im Rap passiert. Dann kam die nächste Phase, wo wir dann nur deprimierte Songs gemacht haben. Aber wir merkten, es macht uns selber keinen Spaß, die zu hören und zu performen. Dann auch vieles, wo wir hinterher gemerkt haben, dass wir sowas schon mal hatten und uns nur noch wiederholen. Die Arbeit an „Alle gegen alle“ war auch erstmal so ein Finden des neuen Tons und herausfinden, wie das neue Album nun sein soll.
Ich finde, es gibt aber trotzdem thematisch eine große Kontinuität im Vergleich zum Vorgänger. Die Kritik an ausgeprägten Modetrends „der Jugend“ nimmt wieder relativ viel Raum ein. Zählt ihr euch überhaupt noch dazu? Oder anders: Seid ihr noch zornige junge oder schon verbitterte alte Männer?
Testo: Ja, ich glaube, wir sind gerade auf so einem Scheideweg.
Grim: Haha, jetzt können wir es noch rumreißen.
Testo: Je nachdem, mit wem wir es zu tun haben, sind wir dann eine oder das andere.
Grim: Ja, dass stimmt. Das machen wir immer vom Alter der jeweiligen Person abhängig.
Testo: Wenn wir mit Schorsch Kamerun im Neon-Interview sitzen, sind wir natürlich die jungen Wilden. Wenn wir aber mit irgendwelchen 16-jährigen Cloudrappern zu tun haben, sind wir quasi schon kurz vor Tod. Aber tatsächlich: für Rap-Verhältnisse sind wir schon „alt“. Das hat sich jetzt verschoben durch so Leute die Savas und Jay-Z. Savas ist glaube ich 41, Jay-Z ist schon 47. Davon profitieren wir auch, weil wir werden wie Campino oder Udo Lindenberg. Das wird auf jeden Fall so. Uns werdet nicht mehr los!
Grim: Dirk von Slime!
Testo: Stabiler Typ! Aber das ist tatsächlich schon beeindruckend, wenn man Slime sieht. Auch die Toten Hosen, mit denen wir jetzt kürzlich gespielt haben: Wenn man die live sieht und merkt, wie der rumspringt, Spaß hat und dass da Power dahintersteckt. Und wenn man dann bedenkt, dass die Mitte 50 sind und man sich dann andere Mittfünfziger anguckst, da ist das schon ein Unterschied und das ist schon respektabel. Wenn ich mit Mitte Fünfzig auch so fit bin, dann habe ich auf jeden Fall nicht alles falsch gemacht im Leben.
Darüber denkt ihr jetzt schon nach? Kauft ihr auch schon beige Anoraks?
Testo: Beige Harrington-Jacken. Da geht es schon los.
Grim: Und ne Chino. Und auf einmal entdeckt man seine Vorliebe für so Altherren-Segelmarken wie Paul & Shark. Dann denkt man sich: Ochjoa, so auf ne Art…
Testo: Man fängt so mit Doc Martens an, und von da aus geht es über in so braune Lederschuhe…
Grim: Und am Ende beim Grisana Gesundheitsschuh! Die logische Konsequenz. Den werde ich schon mit 30 tragen.
Testo: Aber wie gesagt, wenn du dich im Deutschrap bewegst, kommst du nicht umhin, dich hin und wieder alt zu fühlen. Das geht aber wohl auch schon Mitte-20-Jährigen so. Der Großteil der Leute, die das konsumieren, sind halt so 15 bis 16 Jahre alt.
Ein Thema, welches auch immer wieder auftacht und daran anschließt: Internet, eigentlich hasst ihr das gesamte Internet.
Testo: Wir wollen zurück in die Höhlen. Nein, es geht ja sowohl bei den Modemarken als auch beim Social Media als Teil vom Internets gehts natürlich um Insignien oder Motoren der Leistungsgesellschaft des beschriebenen „Alle gegen alle.“ Du musst dich nicht mehr nur im Job, im Studium oder in der Schule gegen deine Konkurrenten durchsetzen, sondern jetzt auch im Privaten. Privatleben treten gegeinander an und kämpfen um Likes. Du musst dein Leben so einrichten, dass es irgendwie verwertbar ist und dass es schöne Bilder abwirft. Das ist der Punkt an Social Media. Social Media kann auch Spaß machen, aber es führt halt dazu, dass der Mensch an sich zur Marke wird. Die Markenklamotten auf Leuten, die das irgendwie „rocken“ – geiler Slangausdruck – darauf hacken wir rum. Die, die sich die Markenklamotten leisten können, sind ja die Gewinner im „Alle gegen alle“ und können auf den rumhacken, die es nicht können im Sinne von „Oh Gott, würde ich aussehen wie du, würde ich mich schämen.“ Aber auch so ein Typ wäre nicht unser erklärter Feind, sondern der ist auch nur ein Symptom für eine generelle Stimmung, nach welcher dein Leben nur etwas Wert ist, wenn du erfolgreich bist, Geld hast, dich durchsetzen kannst, dich ausbeutest und immer glücklich und immer entspannt bist. Das nervt, ist nicht echt und das gilt es kaputt zu schlagen um mal Platz zu machen für das Menschliche, das Strauchelnde, Taumelnde, Uncoole, Unsichere, für traurig sein, wütend sein, ängstlich sein und so weiter. Für das, was halt auch zum Mensch sein gehört.
Es gibt ja auch einige kritische Anspielungen auf den Teil eurer Fans, die sich beschweren, wenn ihr zum Beispiel der Jungen Welt oder bei antirassitischen Festivals spielt, bei denen einigen die Rapper oder die veranstaltende Gruppe einigen nicht passt. So geschehen beim „Beats Against Racism“ im Bi Nuu im April 2016. Wie ist da gerade der Beziehungsstatus zu diesen Fans?
Grim: Ich sag mal so: Wir treten auf solchen Veranstaltungen auf, damit doch noch ein paar Leute etwas haben, worüber die sich aufregen können, obwohl die Welt ja schon so in Ordnung ist und nix mehr los ist und es nix mehr gibt, was es zu bekämpfen gilt. Deshalb machen wir es. Damit die noch ihren Spaß haben und neben Panzerbilder posten auch nochmal einen echten Feind haben: Nämlich Zugezogen Maskulin. Die schlimmste Band der Welt!
Testo: Beziehungsstatus ist Trennung. Wer sich über sowas aufregt in so einer übertriebenen Form, der soll sich verpissen. Der soll meine Musik nicht hören und kann mich mal.
Grim: Es ist für mich in Ordnung, wenn mich zum Beispiel Torsun von Egotronic ruhig anschreibt und fragt, warum ich da spiele. Darauf antworte ich auch und kann sagen, warum ich das tue und so weiter. Aber ich gebe immer noch kein Statements an verblödete Jungsoziologen, die in so einer Empörungsökonomie kleben . Und Trennung? Dafür muss man ja erstmal zusammen gewesen sein!
Eine spezielle Frage an Testo: In deinen Parts gibt es Verweise auf die DDR. So im Titeltrack, bei „Heiko & Uwe“ oder auch in „Steine & Draht.“ Manche davon sogar recht positiv, vor allem im direkten Vergleich zur heutigen Realität. Hast du angesichts der Verhältnisse so eine gewisse Ostalgie entwickelt?
Testo: Ostalgie ist ja ein Begriff, der im Rahmen der großen Abwertung zu einer verzehrten Verklärung der DDR führte. Ich bin ja in Ostdeutschland geboren, meine gesamte Familie sind Ostdeutsche und natürlich, wenn dann gerade wie jetzt Ossi-Bashing groß in Mode kommt und gesagt wird, dass dort nur Nazis leben und es dort nur Horrordrogen gibt, dann kann ich halt nicht umhin, mich da auch mit verletzt zu fühlen als Ostdeutscher. Das finde ich dann einfach dumm, weil es eine Pauschalisierung ist, die genau nach dem gleichen Muster funktioniert wie bei den Menschen, die man eigentlich damit treffen will, der zum Beispiel eine bestimmte Partei wählt, weil irgendwo ein Terroranschlag passiert ist und der deswegen gegen Muslime ist. Aber es lässt so vieles außer Acht, was eigentlich zu den Entwicklungen geführt hat und zu den Symptomen dieser Entwicklung, die wir heute sehen. Dann hast du so einen Böhmermann und eine Heute Show, die sich da drüber erheben und selbstgerecht darüber lustig machen. Das verletzt mich, aber es führt auch dazu, dass ich mich frage, warum es mich verletzt. Ist es, weil ich Ostdeutscher bin? Und was heißt es, Ostdeutscher zu sein? Woher kommt denn die Wut der Leute und warum ist das denn heute so, wie es ist? Diese Fragen habe ich mir gestellt und soweit, wie ich gekommen bin, auf diesem Album einfließen lassen, um mal eine andere Perspektive aufzuzeigen, damit der ein oder andere in der Analyse vielleicht doch über Ossi-Bashing hinauskommt. Das ist da ja alles eine riesengroße Tragödie. Du hast die DDR und die Leute, die mit großen Idealen und Hoffnungen reingehen und den Staat, dass bessere Deutschland, aufbauen wollten. Dann hast du das, was letztendlich darauf geworden ist, was für viele halt nicht das war, was man sich eigentlich erträumt hatte. Anschließend den Zusammenbruch des Ganzen, wieder neue Träume und Hoffnungen: den Kapitalismus. Dann auch wiederrum das, was sich darauf entwickelt, wo viele Leute merken, dass Kapitalismus, Globalisierung und Start Up-Mindset auch nichts bringen. Das bringt mich nicht weiter. Dann entsteht da ein Frust. Der ist meiner Meinung nach falsch gerichtet, aber für diesen Frust gibt es Gründe. Wenn man das wo er hin will, wegarbeiten will, dann muss man an die Ursachen gehen und kann nicht einfach sagen, dass die Menschen dort halt anders sind als die Westdeutschen, hängen geblieben und schlechtere Menschen sind und man sie loswerden möchte.
Daran anschließend direkt: Es ist ja wohl klar, wo ihr steht und wie ihr euch positioniert. Ganz klar gegen AfD, Pegida und so weiter. Nun haben sich sehr viele Künstlerinnen und Künstler in den letzten Jahren dagegen ausgesprochen und spätestens seit der Bundestagswahl weiß man, dass das nicht viel gebracht hat. Was ist der nächste Move?
Grim: Darauf habe ich noch keine Antwort. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass der nächste logische Schritt sein müsste, um in Zukunft eine AfD nicht bei 30 sondern eventuell bei 5 oder weniger Prozent haben zu wollen. Das ist das, was der Kollege eben gerade schon gesagt hat: Eben nicht in dieses Lamento, in dieses Wutgeheule, einzustimmen. Letztendlich sind es einfach nur die Wähler der AfD, die die AfD geschaffen haben. Da sind jetzt so viele Leute, die früher mal links gewählt haben. Da sind aber natürlich auch genug Arschlöcher dabei. Ich muss die, die jetzt finden, dass ihnen die CDU oder CSU nicht mehr konservativ genug ist, und die deshalb AfD wählen, nicht überzeugen. Es gibt aber auch genug Leute, die finden, dass sie abgehängt sind. Der Erfolg und das, was der Kapitalismus ihnen verspricht, kommt nicht an. Davon sehen die nichts. Und vielleicht ist es schlau, irgendwie daran anzuknüpfen. Ich klinge jetzt sie so ein Fünfziger Jahre SPD-Typ, aber man muss versuchen diesen Wohlstand, den der Kapitalismus erwirtschaften kann, umverteilen und eben alle daran teilhaben zu lassen. Klar wird das nicht gehen, weil du immer wen brauchst der gewinnt und immer wen, der dann verliert. Es wäre trotzdem schön, wenn dieser Wohlstand, den diese Gesellschaft erwirtschaften kann, umverteilt wird.
Nun ist es aber nachweislich nicht so, dass nur die „Abgehängten“ AfD wählen, sondern auch breite Teile der sogenannten Mittelschicht.
Grim: Naja, aber du hast ja auch eine schmaler werdende Mittelschicht, die kleiner wird, Angst vor dem Abstieg hat und das auch nicht zu unrecht. Das wird ja immer dümmer. Es war ja vielleicht mal so, dass es den Leuten gut geht und man eine solide Mittelschicht hat. Das stimmt ja gar nicht mehr. Diese große riesige fette Mittelschicht wird ja auch schmaler und kleiner und weniger. Es bleibt natürlich das Faktum da. Aber auch die fühlen sich ja nicht mehr ernst genommen und auch eine Mittelschicht hat ja auch SPD gewählt, zum Beispiel. Das waren ja nicht nur CDU und FDP-Wähler. Aber wenn halt eine sozialdemokratische Partei Full Retard Neoliberal wird, ja gut, wat willste machen?!
Letzte Frage, wir hatten auf unserer Homepage einen kleinen Disput: Wählen oder nicht? Wie haltet ihr das?
Grim (stöhnt): Ja. Tatsächlich widerwillig. Es hat sich aber auch nicht so angefühlt, als hätte ich jetzt „das Richtige“ getan.
Testo: Ich verstehe auch die Argumente, nicht wählen zu gehen. Aber die Argumente sind doch alle ausgetauscht. Ich war wählen. Punkt.
“Alle gegen alle” erscheint am 20. Oktober bei Four Music und lohnt!
Das Interview führte Franz Degowski, der schonmal die Couch freiräumt, weil sein Bruder bald aus dem Knast kommt.
chdwp 17. Oktober 2017 - 14:46
Sind mir schon sympathisch die zwei und möchte das Interview nicht schlecht reden, aber sie regen sich über verblödete Jungsoziologen auf, haben aber, wie man lesen kann, bei weitem auch noch nicht alles durchdrungen. Dieses schwadronieren über das Schmelzen einer Mittelschicht bspw. Außerdem sind einige Tippfehler im Text, das ist etwas schade.
Alexander 27. Oktober 2017 - 17:21
Wer hat schon alles durchdrungen? Anstatt übers Schwadronieren zu schwadronieren, erklär doch lieber mal wie du den Zustand der Mittelschichten bewertest!?
wersternchenmachtwirdumgebracht 27. Oktober 2017 - 20:43
Naja, diejenigen Jungsoziologen (auch älteren Semesters), die da vor meinem geistigen Auge auftauchen, stehen doch mit ihrem intersektionalen Diversitygelalle unter aller Kritik.
Wobei sie von einer Klassengesellschaft nichts mehr wissen wollen; allenfalls “Klassismus” ist denen ein Ärgernis, zwecks dessen Bekämpfung soll man halt ab und zu mal ein paar warme Worte ans Unterpersonal richten.