Vor einigen Monaten ist in Berlin eine neue Antifa-Gruppe gegründet worden. Nichts besonderes in dieser Stadt, würde man meinen. Doch im speziellen Fall verhält es sich etwas anders – die Gründung der Jewish Antifa Berlin hat für Aufsehen gesorgt. Ein Gespräch mit Aktivist*innen der Organisation.
Was war eure ursprüngliche Motivation dahinter, warum seid ihr nicht einfach einer der in Berlin existierenden antifaschistischen Gruppen beigetreten? Was hat eine autonome Organisation jüdischer Antifaschist*innen notwendig gemacht?
Wir sind eine Gruppe von Menschen mit verschiedenen Hintergründen. Die meisten von uns haben jüdische Wurzeln und kommen aus Israel oder Deutschland. Unsere Definition als jüdische Antifa soll nicht bedeuten, dass wir Nicht-Jüd*innen ausschließen wollen. Wir empfanden es vielmehr als Reaktion auf den in der deutschen Linken herrschenden Diskurs über Kritik an der israelischen Besatzung notwendig. In vielen Kreisen der deutschen Linken wird jede Aktion gegen die Politik Israels sofort als antisemitisch gelabelt und manche Menschen unterstützen sogar ganz offen und euphorisch israelische Militärkampagnen.
Eine merkwürdige Erfahrung, die für viele in der Gruppe gemeinsam war, passierte nachdem wir Deutsch gelernt haben. Wir könnten es kaum glauben, in linken deutschen Zeitungen, rechtsextreme Propaganda aus Israel, längst als Lügen nachgewiesene Argumente und nationalistische Geschichtsschreibung zu lesen. Manchmal so direkt übersetzt, dass man die hebräische Quelle in rechten Webseiten finden könnte.
In Diskussionen innerhalb der deutschen Linken ist es oft so, dass gerne über uns oder für uns gesprochen wird. Ohne uns an den Diskussionen zu beteiligen wird dabei unsere eigene Position ignoriert oder zum schweigen gebracht. Das gleiche passiert oft mit anderen rassifizierten und ethnischen Minderheiten in Deutschland. Im Vergleich zu anderen Gruppen oder ethnischen Minderheiten, denen oft mit Paternalismus begegnet wird, werden Jüd*innen und Israelis als besondere Minderheit behandelt, die eine Anerkennung des Antisemitismus in Form von Reparationszahlungen erhalten. Unsere Anwesenheit wird nichtsdestotrotz oft im deutschen Kontext instrumentalisiert, um Israel zu unterstützen und den palästinensischen Kampf für Gleichberechtigung zu delegitimieren.
Wir haben uns entschieden, die Jewish Antifa Berlin zu gründen, um dieser Instrumentalisierung stark und kollektiv entgegenzutreten und unsere relativ privilegierte Position als Jüd*innen und Israelis zu nutzen und gegen die israelische Politik der Enteignung und Unterdrückung aktiv zu sein und aktiv für den palästinensischen Kampf um Gleichberechtigung zu werben. Darüber hinaus wollen wir auch Raum schaffen für Jüd*innen und Israelis in der deutschen Linke. Unsere Identität und Erfahrungen selbst zum Ausdruck bringen und kreativ und humorvoll gegen alle Formen des Rassismus zu kämpfen. Wir sehen in islamophoben Diskursen, die zur Zeit in rechten wie auch in liberalen Kreisen im Aufschwung sind, eine klare Gefahr auch für uns als Jüd*innen – die uns immer noch als die Anderen des sogenannten christlichen Abendlands betreffen.
Zu welchen Themen plant ihr auf lange Sicht zu arbeiten? Was wollt ihr in der Zukunft mit eurer Gruppe erreichen?
Für uns ist es wichtig, einer jüdischen Stimme in der deutschen Linken wieder Gehör zu verschaffen. Eine Stimme, die klar Position gegen Antisemitismus und jede andere Form von Rassismus bezieht. Unser Hauptziel ist an der Seite der Palästinenser*innen für gleiche Rechte in Israel-Palästina zu kämpfen. Diese Rechte beinhalten den gleichen Zugang zu Landbesitz und Wohnungsbau, Bewegungsfreiheit und das Recht auf Rückkehr.
Als Menschen, die schon lange in Deutschland leben, ist es unser Ziel, den Diskurs um Israel-Palästina mit Blick auf Antisemitismus und Islamophobie zu verändern. Während massive Menschenrechtsverletzungen und Kolonialpraktiken des israelischen Staates übersehen werden, wird der israelische Staat von vielen immer noch als demokratisch wahrgenommen. Wir wollen dieses idealisierende und fehlgeleitete Image aufbrechen.
Wir sehen außerdem sehr viel Heuchelei in der deutschen Linken, die auf der einen Seite den “Refugees Welcome”- Diskurs immer hervorhebt, auf der anderen Seite aber den Fakt ignoriert, dass Palästinenser*innen immer noch eine der größten Gruppen von Geflüchteten in Deutschland, insbesondere in Berlin, darstellen. Die Palästinenser*innen in Berlin sind hier als das Resultat von Kriegen der israelischen Armee gegen sie angekommen. Die israelische Armee hat die Camps, in denen diese Menschen gelebt haben, angegriffen und hat sie damit zum zweiten Mal zu Geflüchteten gemacht. Die hier lebenden Palästinenser*innen werden als Terroristen dämonisiert und ansonsten jedes mal komplett ignoriert, wenn sie auf ihren Kampf um Rechte aufmerksam machen wollen.
Außerdem wollen wir dazu beitragen, dass in antirassistischen Zusammenhängen eine Sensibilisierung und produktive Auseinandersetzung mit Formen des Antisemitismus stattfindet. Leider wurde die Problematisierung von Antisemitismus von Unterstützer_innen des israelischen Staates so krass instrumentalisiert, dass eine nicht-nationalistische Bekämpfung von antisemitischen Denkmustern verdrängt wurde. Wir glauben jedoch, dass diese Auseinandersetzung unverzichtbar ist.
Wenn man eure Publikationen liest scheint es ein bisschen, die Gründung eurer Gruppe war nur eine Reaktion auf die Politik der „antideutschen“ Linken. Ihr schreibt: „In vielen Teilen Deutschlands wird die jüdische Linke angegriffen.“
Könnt ihr diese Angriffe beschreiben und den ideologischen Hintergrund, der ihnen eurer Analyse nach zugrunde liegt?
Es ist offensichtlich, dass Palästinenser*innen und andere marginalisierte Gruppen in Deutschland viel härter als wir angegriffen werden, wenn sie sich gegen die israelische Politik aussprechen. Als wir uns aber in einer Gruppe von 20 Israelis und Jüd*innen hingesetzt haben, waren wir überrascht, wie viele Geschichten von Mobbing und Silencing zum Vorschein kamen. Wir erleben, wie Israelis und Jüd*innen, die hier leben oder zu Besuch sind, von linken Räumen ausgeladen werden, israelische Punkbands werden aus Clubs ausgeladen, im linken Arbeitsmarkt (wie ASTAs, verschiedene Kollektive oder NGOs) werden Leute rausgeschmissen, weil sie genauso anti-nationalistisch sind, wie ihre Kolleg*innen, aber eben aus Israel kommen. Außerdem gibt es Organisationen wie die Amadeu-Antonio-Stiftung, die Lügen über linke, israelische Aktivist*innen verbreitet und ein Bekenntnis zu Israel als jüdischen Staat fordert, bevor man in Projekten arbeitet, die aus öffentlichen Geldern gefördert werden.
Neben all diesen Dingen gibt es auch zunehmend Androhungen von Gewalt, sowohl im Internet als auch auf Demonstrationen. Sogar auf der 1.-Mai-Demonstration wurden einige unserer Aktivist*innen angegriffen und angeschrien, sie seien keine echten Jüd*innen und es wurde versucht ihnen ihre Schilder abzunehmen.
Wir wissen, es ist eine lange Debatte, aber als Linke aus Israel, was sollten eurer Meinung nach die grundlegenden Standards einer linken Annäherung an den Israel-Palästina-Konflikt sein?
Generell sind wir nicht dogmatisch und mögen es nicht, einer Person ihre Vision einer möglichen Zukunft zu diktieren. Untereinander haben wir unterschiedliche Auffassungen und Ideen, was uns auch ziemlich wichtig ist. Allgemein gesagt finden wir, dass Palästinenser*innen gleiche Rechte haben sollten, zu denen auch Israelis berechtigt sind. Außerdem denken wir, dass die Dekolonisation und Demokratisierung von Israel-Palästina ein guter kleinster gemeinsamer Nenner für unsere Arbeit sind. Ein Staat, zwei Staaten, kein Staat – das ist uns alles nicht so wichtig. Wichtig ist, wie die Gegebenheiten vor Ort letztendlich werden würden.
Soweit wir sehen können, wird es in Israel und Palästina immer schwieriger, Bündnispartner für progressive Politik zu finden. Wie ist die tatsächliche Situation der Linken in Israel und Palästina eurer Meinung nach und in welche Kräfte legt ihr eure Hoffnungen?
Vor zehn Jahren lagen dem palästinensischen Kampf noch verschiedene Methoden des Widerstands zu Grunde: Die zweite Intifada hat mit Großdemonstrationen begonnen, deren brutale Unterdrückung zu Selbstmordanschlägen und somit zu mehr Gewalt durch die Besatzungsmacht geführt haben. Gleichzeitig oder kurz darauf gab es außerdem den gewaltfreien Widerstand, der sowohl von rein palästinensischen Gruppen, als auch gemixten israelisch-palästinensischen Gruppen geführt wurde. Der Fokus dabei lag hauptsächlich in der Opposition zum Bau der Apartheidsmauer und der Expansion der Siedlungen. Internationalistische Aktivist*innen und auch die Presse war eingeladen aktiv darin mitzuwirken und dann in ihre Länder zurückzukehren, zu berichten und das Bewusstsein dafür zu schärfen.
Zehn Jahre später haben sich die Methoden des Kampfes dramatisch gewandelt, hauptsächlich, weil keine der Methoden irgendeine Änderung bewirkt hat und wegen der Unterdrückung von sowohl gewaltfreiem als auch militantem Widerstand durch die israelische Regierung und das Militär. Gleichzeitig wurde die israelische Linke massiv durch den Aufstieg der Rechten geschwächt, die nun Mainstream geworden sind.
Das Resultat daraus ist, dass die meisten Palästinenser*innen ihre Hoffnungen in die BDS (Boykott, Divestment and Sanctions)-Bewegung gelegt haben und die internationale Öffentlichkeit um Unterstützung bitten. Wir haben in unserer Gruppe unterschiedliche Auffassungen darüber, wie erfolgversprechend die BDS-Kampagne sein kann, aber als größte gewaltfreie Kampagne von Palästinenser*innen, die auch eine klare antirassistische Linie hat, finden wir es wichtig darauf zu bestehen, dass es eine legitime Taktik ist.
Während unserer Zeit in Rojava haben wir einige Internationalist*innen aus Palästina und anderen Ländern der Region getroffen. Unter ihnen gibt es intensive Debatten, ob das nichtstaatliche Konzept des Demokratischen Konföderalismus auch eine Idee für den Kampf der Palästinenser*innen wäre. Was haltet ihr davon?
Prinzipiell identifizieren wir uns als nicht-hierarchisch und haben sehr horizontale Strukturen und haben deshalb auch Affinitäten für ein Modell wie den Demokratischen Konföderalismus. Wir sind allerdings nicht in der Position den Palästinenser*innen zu befehlen, ihre Idee des Nationalstaats aufzugeben, bloß weil wir es als repressiven Mechanismus sehen. Zur Zeit ist er womöglich die einzige Chance die Besatzung zu beenden. Darum unterstützen wir das Recht eines unterdrückten Volkes auf Selbstbestimmung, ob daraus nun ein nicht-Staat oder ein Nationalstaat entsteht.
Wie auch immer die „Lösung“ am Ende aussieht, wir glauben sie muss das palästinensische Recht auf Rückkehr und gleiche Rechte für alle Individuen im Land beinhalten. Das wäre in einer zwei-Staaten-Lösung offensichtlich schwieriger zu erreichen.
Außerdem lehnen wir, als Jüd*innen, die Idee des jüdischen Staates als einzige Lösung gegen die Verfolgung der Jüd*innen ab. Wir glauben, eine Lösung muss ethnische und religiöse Trennlinien überwinden und nicht weitere Spaltung und Konflikte schaffen. Das ist alles sehr widersprüchlich und wir erkennen das an – deswegen ist für unsere Arbeit auch weniger wichtig, wie genau sich Menschen in der Zukunft unter demokratischen Bedingungen definieren und organisieren würden– wir sehen vielmehr unsere Aufgabe darin, demokratische Bedingungen erstmal zu schaffen – aus denen Selbstbestimmung und die freie Entfaltung aller Menschen in der Region möglich werden.
Als wir eure Publikationen gelesen haben ist uns aufgefallen, dass eure Gruppe zur Zeit im Grunde zu zwei Themen arbeitet: Eine Kritik der (antideutschen) deutschen Linken und Solidaritätsaktionen für Palästina. Plant ihr in der Zukunft auch in lokalen Kämpfen in Berlin mitzuwirken, zum Beispiel zum Thema Gentrifizierung, Streiks, Antifaschismus, oder bleibt ihr bei diesen beiden Themenfeldern?
Bis jetzt haben wir als Gruppe an zwei verschiedenen 1.-Mai-Demonstrationen, den jährlichen palästinensischen Nakba-Tag Demonstrationen und den Black-Lives-Matter-Demonstrationen teilgenommen. Individuell haben wir alle einen Hintergrund in den sozialen Kämpfen, sei es die Refugee-Bewegung, Migration, LGBTQ+, Gentrifizierung und so weiter, sowohl hier als auch in Israel-Palästina.
Wir sehen den palästinensischen Kampf als einen von verschiedenen anti-kolonialen Kämpfen an. Da viele von uns Immigranten sind, ist es uns wichtig, uns mit anderen migrantischen Organisationen, Geflüchteten und anderen Minderheiten in Deutschland zu connecten. Der deutsche Diskurs verleugnet meistens jegliche Verantwortung für Rassismus gegenüber allen Minderheiten, da er sich selbst bestätigt darin sieht, den Antisemitismus anzuerkennen. Wir würden gern diese Divide-and-Conquer-Position beenden, in die wir gesteckt wurden und im Gegensatz dazu solidarisch sein und gemeinsame Netzwerke mit anderen Gruppen, die Rassismus in diesem Land erfahren, aufbauen.
Da die Situation in der Jerusalem und der West Bank zurzeit wieder eskaliert und sogar von einer 3. Intifada die Rede ist (auch wenn das ziemlich häufig vorkommt), wären wir an eurer Analyse der Situation interessiert. Wie ist es zustande gekommen, wie seht ihr die Situation, wie denkt ihr, wird sie sich entwickeln und was könnte daraus entstehen?
Als in Deutschland lebende Jüd*innen finden wir es nicht angemessen, dass uns die Rolle des Analysierens und über mögliche Ergebnisse Spekulierens zukommt. Diese Frage sollte Palästinenser*innen gestellt werden, am besten Palästinenser*innen, die vor Ort sind. Nichtsdestotrotz sehen wir diesen Kampf als ein Mittel der Zurückgewinnung von Souveränität und des Widerstands gegen die Besatzungsmacht. Der Kampf um einen symbolisch derart wichtigen Ort ist repräsentativ für einen Kampf für ein Ende der Besatzung als Ganzes. Als solcher sind wir solidarisch mit ihm. Es ist außerdem ein wichtiger gewaltfreier Volksaufstand. Als solcher sind wir ebenfalls solidarisch mit ihm.
Da die meisten von uns nicht religiös sind, können wir nur hoffen, dass es auch Raum für eine Fülle anderer, gewaltfreier Volksaufstände, neben diesem geben wird.
Hille 3. August 2017 - 11:21
Gibt es eine Stellungnahme oder eine Erklärung der Gruppe darüber das sich in Deutschland die Querfront und offen rechte Gruppen ‚free palestina ‚ auf die Fahnen geschrieben haben ? Der Grund für dieses Handeln ist komplett klar und Antisemitismus der ekligsten art und weiße , allerdings würde mich interessieren wie die Gruppe mit diesen geschwurbel umgeht und was passieren würde wenn sie sogar Zuspruch von Rassisten und Antisemiten erhalten würden ?
Ansonsten wie immer ein sehr guter Artikel .
TheSnake69 3. August 2017 - 23:48
Ich gehöre zwar nicht zu dieser Gruppe, will aber dennoch eine Anwort versuchen und zu bedenken geben, dass gerade neurechte Gruppen tun sich seit Jahren doch durch eine beinahe obsessive pro-israelische Haltung hervor, bei PI ist das AFAIK sogar programmatisch im Header.
Für die erfüllt, und das vereint sie u.a. mit den Zionisten, die Sündenbock-Funktion, die der Antisemitismus den Juden zu wies, auf die Muslime übertragen. Über weitere ideologische Übereinstimmungen will ich nun nicht lang referieren, nur soviel:
Wenn bei uns jemand über den Verlust der Mehrheit seines Volkes im Land fabuliert und mit Panikmache vor Geflüchteten auf Stimmenfang geht, würde das wohl niemand gut heißen. Wie kann man das Anderswo unterstützen, wenn man es hier ablehnt? Ist der Satz „Wir müssen die Existenz unseres Volkes und die Zukunft für die jüdischen Kinder sichern.“ richtig? Und warum wird er verwerflich, wenn er mit „weißen“ Kindern endet?
Auch „positiver Rassismus“ ist Rassismus, und wie schnell das kippen kann, kann man ja in den wütenden Reaktionen auf die Gründung dieser Gruppe und ihr Manifest sehen, wo Täterenkel Opferenkel Antisemitismus vorwerfen, wenn sie sich anders verhalten, als die Kommentatoren es von „Den Juden“ erwaroten.
Zur Anwesenheit von Rassisten bei Events zu global wichtigen Fragen hat IMHO Tony Cliff schon Alles gesagt:
„Gegen Opportunismus und Sektierertum
Es kann passieren, daß man auf einem Streikposten steht und ein Arbeiter neben einem macht rassistische Kommentare. Dann kann man drei Dinge tun. Man kann sagen: „Ich stehe nicht gemeinsam mit einem Rassisten Streikposten. Ich gehe nach Hause, da macht wenigsten keiner rassistische Kommentare.“ Das ist Sektierertum. Denn wenn die Emanzipation der Arbeiterklasse Sache der Arbeiter ist, muß ich mit dem Arbeiter Streikposten stehen.
Die andere Möglichkeit besteht darin, die Frage des Rassismus einfach zu umgehen. Jemand macht einen rassistischen Kommentar und man tut so, als hätte man nichts gehört und sagt: „Schönes Wetter heute“. Das ist Opportunismus.
Die dritte Möglichkeit besteht darin, sich mit der Person über den Rassismus, über die herrschenden Ideen, auseinanderzusetzen. Man streitet und streitet. Wenn man die Person überzeugt – sehr gut! Aber wenn man es nicht schafft, den anderen zu überzeugen, und der Bus mit den Streikbrechern kommt, bildet man trotzdem zusammen eine Kette, um die Streikbrecher zu stoppen. Denn die Befreiung der Arbeiter kann nur durch die Arbeiter selbst geschehen. Das ist revolutionäre Politik.“
Dem ist Nichts hinzu zu fügen.
Alwin 3. August 2017 - 19:24
ich bin sehr angetan von dem interview mit der gruppe jewish anti fascist action.
bei der unterstützung betrieblicher kämpfe in den letzten 20 jahren kam es immer mal wieder vor, daß junge aktive gewerkschafter dabei waren mit bruchstücken antideutscher argumentation. in meiner kritik an der antideutschen ideologie und praxis mit kritiklosem pro-us und pro-israel bezug wurde ich als apo-opa und als anti-amerikaner und antisemit bezeichnet – wenn es denn junge leute waren, die mich nicht näher kannten. ich hoffe, daß ihr mit eurer argumentation überzeugender seid, weil ihr als israelis und juden und quasi mit gleichaltrigen diskutiert.
bei den hardcor-antideutschen der bahamas, von konkret und jungle world werdet auch ihr keine positive resonanz finden, für die seid ihr einfach nestbeschmutzer. aber mit eurer argumentation bei jüngeren linken, die noch offen sind für argumente und diskussionen müßtet ihr doch erfolg haben?! ich wünsche es euch!
Barisch 4. August 2017 - 18:11
Kannst ja mal deine ach so wertvolle berechtigte Israelkritik raushauen, dann schauen wir weiter ob du Antisemit bist, aber danach bitte nicht rumheulen.