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Im Libanon leben 1,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien. Ihnen mangelt es an fast allem.
Die Nacht endete zeitig durch das Weckerklingeln um fünf Uhr früh. Mit einer extra starken Tasse Kaffee und einer Kippe überbrückten wir die Zeit, bis der Fahrer uns kurz nach sechs abholte und mit uns Richtung Bekaa-Ebene aufbrach, wo wir mit einer humanitären Hilfsorganisation verabredet waren. Die Fahrt führte schnell in die wunderschönen Berge Libanons, vorbei an zahlreichen Militärcheckpoints und unzähligen Lastwagen voller Hilfsgüter auf ihrem Weg nach Syrien. Es ist kalt. Der Schnee ist hier in den Bergen knietief. Uns stellt sich, nicht zum ersten Mal, die Frage wie es Menschen möglich ist, unter diesen Umständen mit nichts als improvisierten Zelten zu überleben. (mehr …)

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Auch wenn es kaum eine Bewegung dagegen gibt: In der libanesischen Hauptstadt sind arm und reich klar getrennt. Das Stadtzentrum gehört allein der Oberschicht. PalästinenserInnen dagegen leben in überfüllten Camps.

Fährt man vom Rafik-Hariri-Flughafen durch einige der Vorstädte bis ins Stadtzentrum von Beirut, dann offenbaren sich einem sehr verschiedene Facetten der Hauptstadt. In den südlichen Randbezirken, da wo die schiitische Miliz Hisbollah das Sagen hat, lebt die Arbeiterklasse der Stadt, in einfachen, oft ärmlichen Behausungen. In der Innenstadt dagegen gibt es keine Armut. Keine Bettler, keine ArbeiterInnen, keine „normalen“ Restaurants, Falafel- oder Kebabbuden. Hier regiert einförmiger Luxus, sauber, steril und extrem teuer. Rolex, Louis Vuitton, Hugo Boss.
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Angekommen. Zwei Straßenhunde begrüßen uns am Rafik-Hariri-Flughafen, unser Freund bringt uns nach Gemmayeze. Unsere Wohnung ist großartig, Hipster-Lifestyle im Zentrum Beiruts, mit 20 m² Balkonfläche, die wir zum Rauchen nutzen. Wir tun, was zu tun ist, wir genehmigen uns ein Cognäkchen und machen uns ans Werk.

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Schafft ein, zwei, viele Kobane: Seydo Azad mit der Faust zum Gruß für alle InternationalistInnen

Schafft ein, zwei, viele Kobane: Seydo Azad mit der Faust zum Gruß für alle InternationalistInnen

Über den Kampf der Linken aus der Türkei in Kobane, über den Charakter der kurdischen Revolution und warum eine Revolution ohne Waffen zum Scheitern verurteilt ist – Interview mit Seydo Azad.

Seydo Azad ist 35 Jahre alt. Er ist Kommandeur einer Einheit mit schweren Maschinengewehren und sagt, dass er sowohl Raketenwerfer und Panzerabwehrwaffen wie auch die Panzerabwehrwaffe “Milan” bedienen kann. Seydo ist Kommunist und kein Kurde. Er ist Mitglied der Marksist Leninist Komünist Parti (türkisch für Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei, MLKP) und kommt aus der Türkei. Die Organisation gehörte zu jenen revolutionären Linken in der Türkei, die sich sehr schnell und mit großer Bereitschaft für das kurdische Rojava in Syrien entschieden haben. Sie kämpften mit der kurdischen Bewegung zusammen und einige von ihnen starben auch dabei. In Kobane waren von Anfang an Mitglieder der MLKP. Sie erlebten mit, wie der IS die Stadt umzingelte und sie waren dabei, als sich Kobane befreien konnte. Manche ihrer Fotos liefen auf Twitter um die Welt, mal sah man ihre Fahne oder las, dass einer von ihnen ums Leben kam, aber vielmehr war von ihnen nicht bekannt – zumindest nicht in der europäischen Öffentlichkeit. Dabei ist es gar nicht so schwer, sie zu finden – wenn man es denn geschafft hat, nach Kobane hineinzukommen.
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Warum wir euch bitten, Anzeige gegen Springers Bild zu erstatten.

pleite-griechenDas bürgerliche Recht ist nicht unseres und wir geben auch nicht allzu viel darauf. Wir versuchen, auch im Rahmen unserer Tätigkeit beim Lower Class Magazine, unsere Identitäten so gut es geht zu schützen. Als unter Pseudonym schreibende Autoren sind wir also wenig geeignet, um Anzeigen zu erstatten.

Springers Bild aber muss Einhalt geboten werden, und warum nicht wenigstens versuchen, das bürgerliche Recht an seinem Anspruch zu packen und gegen jene zu richten, die meinen, über ihm zu stehen.

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Der hegemoniale Beitrag Linker und Grüner zum Eurozentrismus

lcm_jesuisIn Zeiten in denen eine neue Bereitschaft zum Krieg deutlich wird, der Terrorismus die Gesellschaft verunsichert und die Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe und Religionszugehörigkeit spürbar zunimmt, sollte es die Aufgabe der kritischen Zivilgesellschaft sein, Alternativen zur herrschenden Politik anzubieten. Leider betrachten aber auch einige linke und grüne AkteurInnen die Welt durch die „eurozentrische Linse“, mit der erstgenannte Gefahren zugleich gerechtfertigt und entfacht werden. Dieser Text soll die Konzepte in Erinnerung rufen, die vor ähnlichen Herausforderungen entstanden sind und fordert dazu auf, die Schuldzuweisung auf das Fremde zu Gunsten einer Herrschafts- und Selbstkritik aufzugeben.

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Ist das Kunst oder kann das weg? Michel Houllebecq beim Sich-selbst-Inszenieren hinter einer Topfpflanze

Ist das Kunst oder kann das weg? Michel Houellebecq beim Sich-selbst-Inszenieren hinter einer Topfpflanze

Michel Houellebecqs Roman „Unterwerfung“: Politisches Statement, Marktsegment, beides oder nichts davon? Über Wandel und Stagnation eines Intelligenzlerberufs

Es war der 7. Januar 2015: Zwölf in der Redaktion des Pariser Satireblatts „Charlie Hebdo“ Angestellte werden bei einem Anschlag getötet. Am selben Tag erschien „Soumission“, der neue Roman des französischen Erfolgsschriftstellers Michel Houellebecq (geb. 1956). Zwei Geschehnisse, die miteinander seitdem unausweichlich in Verbindung gebracht werden, war Houellebecq doch mit Bernard Maris, einem der Opfer, gut befreundet. Außerdem zierte das Cover der aktuellen Hebdo-Ausgabe Houellebecq. Zentral scheint dabei der Inhalt des Buchs, welches kurze Zeit später, am 16. Januar bereits unter dem Titel „Unterwerfung“ in deutscher Sprache veröffentlicht wurde. Denn im Buch geht es um den Schrecken der sieben Kontinente: Die baldige Islamisierung und wie sie in nahester Zukunft, nicht allzufern von Dunkeldeutschland zur Realität werden könnte.

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lcm_fettchishalleAndreas Fettchenhauer machte bereits Schlagzeilen wegen Lahmlegung der U2, Insolvenzverschleppung und nun wegen  Lohnprellerei gegen Arbeiter in seinem Auftrag beim Bau der “Mall of Berlin”.

In den kommenden Tagen wird Fettchenhauer auch von der Stadtverordnetenversammlung von Neustadt/Dosse ins Kreuzverhör genommen: Er hatte versprochen, die dortige Reitsporthalle mit öffentlicher Hilfe zur Goldgrube auszubauen, inzwischen ist sie eher ein bodenloses Fass.

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Innenansichten der Hartz-4-Welt.

Wie ein Bächlein plätschern die Worte von Frau K. durch den  ungeschmückten Raum mit dem U-förmigen Tisch, um den wir herumsitzen.  Wir sind „totes Humankapital” und befinden uns in einer an das  Arbeitsamt angeschlossenen Maßnahme, die wieder nützliche Mitglieder  der Gesellschaft aus uns machen soll. Vielleicht soll sie das.  Vielleicht soll sie aber auch ganz einfach das „tote Humankapital”  mittels organinisierter Langeweile aus dem Bezug von Sozialleistungen  herausdrängen, wofür spricht, daß von den anfänglich 12  Teilnehmerinnen und Teilnehmern meines „Kurses” ganze 2 übriggeblieben  sind. Von den anderen mögen sich manche einen Job besorgt haben; die  Meisten dürften einfach eine Kürzung in Kauf genommen haben.

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Eine politische Idee gegen den Islamischen Staat: Kämpferin der Volksverteidigungseinheiten YPG

Eine politische Idee gegen den Islamischen Staat: Kämpferin der Volksverteidigungseinheiten YPG

Über Projektionsflächen, Demokratischen Konföderalismus, internationale Solidarität und den Hauptfeind im eigenen Land (Teil II)

Im ersten Teil haben wir festgestellt, dass es „den Islam“ als homogenen Block nicht gibt und erkannt, dass der Islam sich in unterschiedlichen realen Situationen unterschiedlich entfaltet, weil er, wie jede Ideologie, eine Form ist, in der sich Menschen ihre reale gesellschaftliche Praxis weltanschaulich begreiflich machen. Für den Irak und Syrien, sowie für andere Failed States der Region haben wir festgestellt, dass der derzeit in Gestalt des IS oder Al Qaidas auftretende politische salafistische Islam dort die Funktion einnimmt, brutale Staats(neu)bildungsprozesse in zerfallenen Staaten durchzusetzen. Das „Kalifat“ macht einen Deal mit den Menschen in seinem Herrschaftsgebiet: Ihr unterwerft euch voll und ganz unserer ideologischen, ökonomischen und politischen Herrschaft, und wir garantieren euch dann Sicherheit und Ordnung. Der “Preis” dieser Ordnung ist uns allen bekannt. Der Staatswerdungsprozess vollzieht sich in der für derlei Prozesse charakteristischen Brutalität. Der Nachsatz des Versprechens des IS ist: „Wenn ihr euch nicht unterwerft, bringen wir euch um.“ Soweit waren wir in Teil 1 gekommen. Wie aber nun damit umgehen?

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9. Februar 2015 | lowerclassmag

Die Maßnahme

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