Beton bricht – Solidarität nicht!

1. Januar 2018

„Kapitalismus bekämpfen. Repression zurückschlagen. Silvester zum Knast!“ Unter diesem Motto demonstrietern am Silvesterabend in Stuttgart etwa 120-150 Menschen.Die Demo führte von der U-Bahn Haltestelle Stammheim rund um die JVA-Stammheim.

Thematisiert wurden im Aufruf und den Redebeiträgen die staatliche Repression gegen G20-AktivistInnen sowie die in der JVA zu Tode gekommenen RAF-AktivistInnen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe welche am 18. Oktober 1977 tot in ihren Zellen aufgefunden wurden.

Im Aufruf hieß es unter anderem: „40 Jahre sind vergangen, das Kapitel RAF ist geschlossen, die Schüsse von damals sind längst verhallt und der kriselnde Kapitalismus taumelt mit ganz neuen Leichen im Keller über die Bühne der Geschichte. Was geht uns das alles also heute noch an?
[…] Spätestens mit der inszenierten Empörung über die nächtlichen Straßenschlachten in der Hamburger Schanze und den darauf folgenden Debatten gegen Links wurde deutlich, worum es den Herrschenden schon seit Beginn der Gipfelmobilisierung ging: Verbunden mit einer härteren staatlichen Hand gegen linke Aktivitäten soll das gesellschaftliche Klima weiter nach Rechts gedreht werden. Jede Akzeptanz für linke Politik aber auch für linke Freiräume und Präsenz, etwa im Kampf gegen Rechts, soll zunichte gemacht werden.“

Während der Demonstration wurde traditionell viel Feuerwerk abgebrannt. Die Inhaftierten begrüßten die willkommene Abwechslung im Knastalltag mit Rufen und Schlägen gegen die Gitterstäbe.

Wo sonst in Stuttgart Horden von Cops eine Demo auseinander prügeln, was etliche Verletzte mit sich bringt, nur weil eine kleine Rauchfackel gezündet wird, hielt sich Team-Blau komplett im Hintergrund. Dies führt eindruckvoll vor Augen, dass die vermeintliche Gefahr für Protestierende nicht von Feuerwerkskörpern ausgeht, sondern von denen, die ein benutzen dieser verhindern wollen.

Zum Abschluss wurde die Farbgebung der Fassade der JVA noch an die der Fahnen welche die AktivistInnen mit sich führten angepasst.

 

#Udo Karbrüggen
#Fotos Channoh Peepovicz

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