Der Krieg verfolgt andere Ziele – Übersetzung aus dem Al-Maidan

31. Mai 2025

Jeden Monat veröffentlichen wir eine Übersetzung aus der Zeitung der Kommunistischen Partei Sudan, dem Al-Maidan. In diesem Artikel werden die imperialistischen Hintergründe des Krieges aufgedeckt.



Stellvertreterkriege – darunter auch der in unserem Land – beschränken sich nicht auf das Streben nach Machtübernahme im Namen eines verborgenen oder offen auftretenden Akteurs, der diesen Krieg unterstützt. Ihr zentrales Ziel ist vielmehr die Kontrolle über natürliche Ressourcen und nationale Reichtümer. Aus diesem Grund werden Tod und Zerstörung rücksichtslos finanziert – im Vertrauen darauf, dass sich nach Kriegsende erhebliche Gewinne erzielen lassen.

In den vergangenen Jahren haben die fortschrittlichen Kräfte unseres Volkes wiederholt Versuche abgewehrt, die nationale Wirtschaft ausländischen Interessen zu unterwerfen. Landwirtinnen und Landwirte stellten sich entschlossen gegen den Verkauf von Böden und landwirtschaftlichen Projekten. Die Bevölkerung im Norden leistete Widerstand gegen Vertreibung und Staudammprojekte. In den Goldabbauregionen protestierten Bürgerinnen und Bürger gegen Konzessionsfirmen. Auch der Widerstand gegen die Privatisierung und den Verkauf öffentlicher Einrichtungen, Häfen und landwirtschaftlicher Flächen setzte sich fort.

Heute kehren diese Agenden im Schatten des Krieges zurück. Die dahinterliegenden Szenarien sind längst offenkundig und werden nun sogar mitten im bewaffneten Konflikt offen diskutiert: wirtschaftliche Abkommen und gemeinsame Investitionsvorhaben mit Staaten, die aktiv an der Eskalation beteiligt sind; militärische Stützpunkte im Austausch gegen Waffenlieferungen; neue Öl- und Bergbaukonzessionen; gesetzliche Änderungen im Investitionsrecht zugunsten ausländischer Aneignung; sowie die systematische Zerschlagung öffentlicher Infrastruktur unter dem Deckmantel der Partnerschaft mit dem Privatsektor.

Gleichzeitig werden die Bewohner landwirtschaftlich geprägter Regionen gezielt vertrieben. Produzentinnen und Produzenten sehen sich Hunger und Terror ausgesetzt – mit dem Ziel, sie zu entwurzeln, den lokalen Widerstand zu brechen und ein widerstandsloses Umfeld zu schaffen, das internationalen und regionalen Interessen zur Ausbeutung überlassen werden kann.

Während beide Kriegsparteien Milliarden für Waffen und Milizen aufwenden, verweigern sie gleichzeitig die Finanzierung der landwirtschaftlichen Sommersaison unter Verweis auf angeblichen Geldmangel. Viele Beschäftigte und Arbeiter haben seit Ausbruch des Krieges keine Gehälter mehr erhalten. All dies ebnet den Weg für „neue Räuber“, die sich anschicken, in der Nachkriegszeit die Kontrolle über das Land zu übernehmen.

Dies alles erklärt, warum der Krieg überhaupt entfesselt wurde, warum es zu massiver ausländischer Einflussnahme kam, um die Dezemberrevolution zu ersticken, und warum der Krieg bis heute andauert. Ziel ist es, die Hoffnungen des sudanesischen Volkes auf tiefgreifenden Wandel, auf Demokratie, zivile Regierungsführung, wirtschaftliche Unabhängigkeit und nationale Souveränität endgültig zu zerschlagen.

Doch dieser Plan wird scheitern – denn der Wille des Volkes ist unbesiegbar.

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