Das Chaos der letzten Wochen fand in den letzten Tagen einen weiteren, traurigen Höhepunkt.
Am Sonntag kündigte Mesud Barzani, der verfassungswidrig weiter am Amt haltende de facto Präsident der Autonomen Region Kurdistan1 an, kein weiteres Mal antreten zu wollen und die Machtverteilung in Kurdistan dezentralisieren zu wollen.2 Das Ganze wurde theatralisch vor dem vollkommen irrelevanten Parlament der KRG vorgelesen. Was darauf folgte war ein kleiner Vorgeschmack auf den faschistoid-feudalen Siff, den der Barzani-Klan nach Jahrzehnten der Korruption und des Betrugs hinterlässt. In Scharen mobilisierten sich Jugendliche in den Straßen von Hewler und Zaxo und stürmten das Parlament. Dort griffen sie oppositionelle Abgeordnete an, die nach ihrem Demokratieverständnis illegitime Verräter sind, und hielten diese teilweise als Geiseln.3 Des Weiteren wurden Journalisten von NRT, einem parteiunabhängigen Sender, der in der Hand eines kurdischen Oligarchen ist, mit Stöcken angegriffen und verletzt. Auch ihre Büros wurden gestürmt4. Zudem wurden die Parteibüros von YNK und Gorran angezündet5. (mehr …)