Die kurdische Bewegung in Syrien und das Bündnis mit dem US-Imperialismus.
Die Solidaritätsbewegung mit der Revolution in Rojava ist generell erfreulich breit aufgestellt in Deutschland. Von Maoist*innen bis Trotzkist*innen, von Linkspartei bis Anarcho-Squat, von Autonomen bis ML-er*innen beziehen sich Gruppen und Einzelpersonen auf die Selbstverwaltung im Norden Syriens, wollen von ihr lernen und sie unterstützen.
Eine kleine, aber dafür verbal umso aggressiver um Aufmerksamkeit ringende Minderheit allerdings kann gar nicht ausfällig genug werden: Die PKK habe „Verrat“ begangen, die Volksverteidigungseinheiten YPG seien „Kollaborateure/Fußtruppen“ des Imperialismus und so weiter und so fort. Liest man die betreffenden Pamphlete stellt sich eigentlich sofort der Reflex ein, nicht antworten zu wollen. Denn sie sind nicht geschrieben, um jemanden zu überzeugen oder durch solidarische Kritik Einfluss auf eine befreundete Bewegung zu nehmen. Sie sind auch nicht geeignet, eine Diskussion anzustoßen – was eine durchaus revolutionäre Sache wäre. Sie sind zumeist geschrieben, um zu denunzieren, sich abzugrenzen und sich selbst zu bestätigen.
Dennoch ist der Reflex, sich die Diskussion sparen zu wollen, falsch. Denn der reale Grund der Pamphlete ist durchaus erklärungsbedürftig. Wieso geht eine Bewegung wie die kurdische ein lang dauerndes Bündnis mit dem aggressivsten imperialistischen Staat der Welt, den USA, ein? Welchen Charakter hat dieses Bündnis? Und was sind die Perspektiven, die daraus erwachsen? (mehr …)