Braucht eine Revolution „innere Sicherheit“? Und wenn ja, welche? Erfahrungen aus den revolutionären Prozessen in Kurdistan
„Als ich hier ankam, war das ungewohnt für mich“, erinnert sich ein deutscher Internationalist. „Als ich die Streifenwagen sah, musste ich immer kurz den Reflex unterdrücken, einen Stein aufzuheben. Aber dann gewöhnt man sich daran, dass das ja eigentlich ‘unsere’ Polizisten sind…“ Auch für uns ist es ein seltsames Feeling: An Polizeistraßensperren grüßt man uns mit einem herzlichen „Serkeftin“, aus Streifenwagen winkt man uns mit dem Victory-Zeichen zu, in Polizeistationen werden wir freundlich empfangen und dürfen sie jederzeit wieder verlassen.
„Unsere“ Polizisten, das sind die Asayish. Meistens Leute aus der Bevölkerung und den jeweiligen revolutionären Milizen – YPG, YPJ, YBS, YJS usw. -, die jene Aufgaben übernehmen, die man „Polizeiaufgaben“ nennen kann. Einen von ihnen, den Kommandanten der Asayish im jesidischen Sengal, treffen wir zu einem längeren Gespräch. (mehr …)