Keine Anwälte der „kleinen Leute“: Die AfD hat denen, die sie umwirbt, sozial- und wirtschaftspolitisch nichts zu bieten.
Prolog
Jean-Jacques Rousseau erzählte einmal eine Geschichte über Marie Antoinette, die Ende des 18. Jahrhunderts Königin von Frankreich war. Als man ihr zutrug, die Armen seien sauer, weil sie sich kein Brot mehr leisten könnten, während der Adel es sich gut gehen ließ, antwortete die Aristokratin: „So mögen sie Kuchen essen.“ Die Anekdote, ob wahr oder nicht, zeigt: Die gehobene Schicht war so ans Kuchen-Fressen gewohnt, dass sie sich das Kein-Brot-Haben gar nicht vorstellen konnte.
Ähnlich verhält es sich mit einer Partei, die heute von sich Reden macht, der Alternative für Deutschland (AfD). Sie spielt sich als Partei des „kleinen Mannes“ auf, während ihre Vertreter nicht nur so leidenschaftlich Kuchen fressen, dass er ihnen zum Gesicht herausquillt, wie Beatrix von Storch (selbst aus dem Hochadel) kürzlich demonstrierte. Auch sozial- und wirtschaftspolitisch ist die „Alternative“ eine Partei der Kuchenfresser, eine Partei der Reichen und des Kapitals, die ihre neoliberale Ausrichtung dadurch kaschieren möchte, dass sie die dunkelsten Ressentiments, den dumpfen Rassismus und den Hass auf die noch Schwächeren schürt.
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